Witten. Wie kann man Corona im Anfangsstadium von einer Erkältung unterscheiden? Das hat ein Wissenschaftler der Uni Witten erforscht.

Welche Hinweise helfen zu Beginn einer COVID-19-Infektion, die Erkrankung von einer harmlosen Erkältung zu unterscheiden? Wissenschaftler der Universitäten Leipzig und Witten/Herdecke haben während der ersten Corona-Welle festgestellt, dass der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns eines der sichersten Anzeichen dafür ist. Ohne einen Test sei es Ärzten allerdings kaum möglich, sicher auf eine Corona-Erkrankung zu schließen, erklären die Forscher um Markus Bleckwenn, Professor für Allgemeinmedizin an der Universität Leipzig. Die Ergebnisse sind nun in der Fachzeitschrift BMC Family Practice veröffentlicht worden.

Dr. Johannes Just von der Uni Witten gehörte mit zum Forscherteam.
Dr. Johannes Just von der Uni Witten gehörte mit zum Forscherteam. © UW/H

Patienten mit Corona-Symptomen sollen vorrangig eine PCR-Testung erhalten. Doch welche Symptome weisen auf Corona hin? Das Forscherteam, zu dem auch Dr. Johannes Just von der Uni Witten gehört, beantwortet diese Frage nach der Studie so: Das Symptom mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für Covid-19 ist die Anosmie, also der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns. Darüber berichteten 27 Prozent der infizierten Patienten. Aufgrund dieser hohen Wahrscheinlichkeit rechtfertige allein dieses Symptom schon eine PCR-Untersuchung, sagt das Forscher-Team.

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In den vergangenen Wochen waren die Labore in Deutschland bei den PCR-Testungen an ihre Leistungsgrenzen gekommen. Zu Beginn des Winterhalbjahres kommen zudem viele Erkältungen und Grippe-Erkrankungen hinzu. Um die von den Corona-Infektionen zu unterscheiden, „können wir uns nicht alleine auf die Anamnese und körperliche Untersuchung verlassen, sondern brauchen einen PCR-Abstrich, um die Diagnose zu bestätigen“, so die Forscher. Schnelltests seien zwar schneller, aber nicht so genau wie die PCR, daher seien klinische Unterscheidungsmerkmale hier noch wichtiger.

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