Witten. Die Kritik am Impfzentrum-Standort Ennepetal ist verständlich, aber nicht ganz berechtigt. Ein entscheidender Faktor wird außer Acht gelassen.
Ja, natürlich ist Ennepetal nicht der Nabel der Welt und ja, das neue Impfzentrum liegt aus Wittener Sicht nicht vor der Haustür. Und, ebenfalls ein entschiedenes Ja: Für Alte, Behinderte, Alleinerziehende mit Kindern ohne Auto müssen Lösungen gefunden werden, wie ihnen der Weg in den Südkreis möglichst erspart bleibt und wie sie natürlich trotzdem geimpft werden können. Das alles sind aber keine Gründe, die Standortortwahl des Kreises in Bausch und Bogen zu verdammen.
Sicherlich ist Witten die größte Stadt des Kreises und es leben deutlich mehr Menschen in der nördlichen als in der südlichen Hälfte des Ennepe-Ruhr-Kreises. Das allein wäre in normalen Zeiten vielleicht ein gutes Argument gewesen, ein solches Projekt im Nordkreis zu etablieren. Aber was ist momentan normal?
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Es geht um Leben und Tod, es geht um kostbare Zeit, die nicht verplempert werden darf, sobald ein Impfstoff verfügbar ist. Schnelles Handeln war angezeigt, um ein passendes Objekt für ein Impfzentrum zu finden. Dass der Kreis schon lange ein Auge auf den leer stehenden Aldi an der B 7 in Ennepetal geworfen hatte, wer mag es ihm verdenken – bietet dieser doch offenbar optimale Bedingungen.
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Dass die Nähe zu Schwelm, zum Kreishaus, zum Gesundheitsamt auch eine gewisse Rolle gespielt hat – ein Schelm, der dabei Böses denkt. Natürlich floss dies mit in die Entscheidung pro Ennepetal ein.
Kurzum: Die Zeiten sind zu ernst, um nun einen Streit über den Standort loszutreten. Natürlich hätte der Kreis im Vorfeld bei den Städten anfragen können. Aber am Ende zählt nur eins: Dass alle geimpft werden, die es wollen. Und dafür schafft der EN-Kreis nun in Rekordzeit die nötigen Voraussetzungen.
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