Witten. Die Stadt plant an der Hardenstein-Gesamtschule in Vormholz eine neue Dreifachsporthalle. Dafür müsste Witten tief in die Tasche greifen.

Mitte Januar hatte die Stadt die Horst-Schwartz-Sporthalle am Vormholzer Ring für eine weitere Nutzung gesperrt. Es bestehe Einsturzgefahr, hieß es. Jetzt zeichnet sich eine Lösung für die Sporthallen-situation in Herbede ab.

Im Schulausschuss stellte Stadtbaurat Stefan Rommelfanger die städtischen Planungen für eine neue Dreifachsporthalle an der Hardenstein-Gesamtschule vor. Der Neubau könnte neben der bisherigen Hardenstein-Sporthalle an der Wabeck entstehen. Die neue Halle, so Rommelfanger, werde rund 7,5 Millionen Euro kosten. 1,5 Millionen könnten als Förderung aus Landesmitteln in das Projekt fließen, es könne Geld aus dem Investitionspakt „Sportstättenförderung“ beantragt werden. „Sechs Millionen Euro bleiben bei der Stadt, wenn es nicht weitere Fördermittel gibt“, sagte der Baurat.

Die Traglufthalle könnte auf dem Bolzplatz gegenüber des Hallenbades in Witten-Vormholz stehen

Für die lange Übergangszeit bis zur Fertigstellung der neuen Halle hält die Stadt die Anmietung einer Traglufthalle für notwendig. Sie könnte für den Schul- und Vereinssport auf dem Bolzplatz am Vormholzer Ring gegenüber vom Hallenbad errichtet werden, erklärte Rommelfanger.

Schuldezernent Frank Schweppe betonte, dass eine solche Zwischenlösung alternativlos sei. Er nannte es eine städtische Pflichtaufgabe, Räumlichkeiten für den Sportunterricht zur Verfügung zu stellen. Dieses könne durch die Gymnastikhalle neben der Horst-Schwartz-Halle an der Vormholzer Grundschule nicht gewährleistet werden. Von der Schließung der Schwartz-Halle sind auch der Handball-Sportverein Herbede, der TV Durchholz, der SV Vormholz und die Turngemeinde Herbede betroffen.

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Baudezernent Rommelfanger beziffert die Kosten für eine Traglufthalle mit rund 600.000 Euro – wenn man sie für vier Jahre anmiete. Dieser Zeitraum sei notwendig, da mit einer Fertigstellung der Dreifachsporthalle an der Hardenstein-Gesamtschule nicht vor 2024 zu rechnen sei.

Der Schulausschuss gab am Donnerstagabend (26.11) einstimmig grünes Licht für die städtischen Planungen. Die endgültige Entscheidung liegt beim Rat, der am 15. Dezember das nächste Mal im Festsaal des Saalbaus zusammenkommt.

Gymnastiksporthalle und Zweifachsporthalle sollen weiter genutzt werden

Sofern auch der Rat zustimme, stünden kurzfristig gut eine Million Euro „für die vorbereitenden Planungen und die Konkretisierung der Kosten“ zur Verfügung, heißt es seitens der Stadt. Dies wiederum sei eine Voraussetzung dafür, damit Fördermittel beantragt werden könnten.

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Sanierung der Halle wäre unwirtschaftlich

Im Juni lag das Gutachten für die seit Januar gesperrte Horst-Schwartz-Sporthalle in Vormholz vor. Dieses empfahl aufgrund der Schäden am Gebäude, das aus den 70er Jahren stammt, einen Abriss und einen Neubau der Halle. Das große Problem der Sportstätte waren die sogenannten Deckenbinder, Träger für große Spannweiten aus Spannbeton.

Diese könnten in der Schwartz-Halle ohne Ankündigung brechen, ergab das Gutachten. Die Folge: Das Hallendach könnte einstürzen. Auch die Umkleideräume sowie die Haustechnik hätten erneuert werden müssen. Eine Sanierung der Sporthalle sei daher unwirtschaftlich, entschied die Stadt.

Im Ausschuss betonte Stefan Rommelfanger, dass die 2012 eröffnete Gymnastikhalle am Vormholzer Ring weiterhin genutzt werden soll, ebenso die bisherige Zweifachsporthalle an der Hardenstein-Gesamtschule. Gegenüber unserer Redaktion sagte der Stadtbaurat, dass die Zweifachsporthalle natürlich in die Jahre gekommen sei. „Da kann immer etwas sein, auch die Heizung ist alt.“

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