Witten. Marcus Richter aus Witten reist für das DRK nach Honduras. Er sorgt dort, nach dem Hurrikan, für sauberes Trinkwasser. Ein krisenerprobter Mann.
Seit Samstag weiß Marcus Richter, dass er am Dienstag (17.11.) nach Honduras fliegen wird. Nicht, um Urlaub zu machen. Der Wittener bricht zu einem Hilfseinsatz in das zentralamerikanische Land auf. Dort hat Anfang November der Hurrikan „Eta“ gewütet und hinterließ
überschwemmte Dörfer
, zerstörte Häuser und Familien ohne Obdach.
Marcus Richter, der Mitarbeiter des
DRK-Blutspendedienstes
West ist, wird mit einem siebenköpfigen Team Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen in der Region um die Großstadt San Pedro Sula einrichten. Von Freude über seinen Auslandseinsatz möchte Richter nicht sprechen. Zu viel Leid sei damit verbunden. „Ich möchte gerne mal wieder einen Einsatz machen, aber das bedeutet auch, dass massiv etwas passiert ist“, sagt der 43-Jährige. Seine Hoffnung ist, „dass man einen Teil dazu beitragen kann, die Situation der Menschen zu verbessern“.
Marcus Richter aus Witten bereitet Trinkwasser in Honduras auf
Der Hurrikan habe viel
Infrastruktur
in Honduras
zerstört
sowie Wohnhäuser und Wasserspeicher, sagt Richter. Die vorhandenen Wasserquellen seien verdreckt, etwa durch Erdrutsche, aber sie seien auch durch Überschwemmungen mit Salzwasser verunreinigt. Derzeit seien zehntausende Menschen in Zeltstädten untergebracht, der Zugang zu sauberem Trinkwasser sei schwierig.
Dies biete leider „optimale Voraussetzungen“ für Durchfall-Erkrankungen, weiß Marcus Richter. Wer dadurch geschwächt sei, stecke sich vielleicht auch eher mit dem Coronavirus an. Darum sei es gerade jetzt wichtig, das Trinkwasser vor Ort aufzubereiten und damit das Risiko für
Magen-Darm-Erkrankungen
zu reduzieren. „Ich hoffe, dass wir die Anlage recht schnell in Betrieb nehmen können“, so Richter.
Corona-Bestimmungen stellen für Wittener eine Herausforderung dar
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Von der Angst, selbst krank zu werden, lässt sich der Wittener nicht beherrschen. Durch seinen Beruf sei er mit den besonderen Hygienemaßnahmen vertraut. Auch der
psychischen Belastung
blickt er selbstsicher entgegen. „Ich kenne das schon“, sagt der 43-Jährige, der 2014 bereits im Ebola-Behandlungszentrum in Sierra Leone (Westafrika) mitgearbeitet hat.
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Doch dieses Mal ist einiges anders. Schon die Vorbereitungen für den Auslandseinsatz – etwa die Einsatzbesprechung – können nicht wie gewohnt in Berlin stattfinden. „Man muss alles irgendwie aus der Ferne hinbekommen“, sagt Marcus Richter. Auch die Corona-Bestimmungen stellten eine Herausforderung dar: „Muss ich einen Test machen? Was sagt das Land? Was die Fluggesellschaft? Was der Flughafen?“ Fragen, die Richter in wenigen Tagen beantworten musste. Einen
Corona-Test
hat er auf die Schnelle noch machen können.
Weihnachten will er zurück in Witten sein
„Morgen muss ich sehr früh los“, sagt Marcus Richter. Gegen 11 Uhr geht sein Flug am Dienstag von Amsterdam nach Panama und von dort aus weiter nach Honduras. Nach Panama geht es zuerst, weil das
Deutsche Rote Kreuz
(DRK) dort ein Regionallager mit Hilfsgütern betreibt. Mit einem Transportflugzeug reist das Team dann weiter nach Honduras.
Fünf Wochen wird Marcus Richter vor Ort sein. Doch die Hilfsaktion wird länger dauern. In der Regel rund drei Monate, so Richter. Er plant jedoch, „an Weihnachten zu Hause zu sein“ – wenn es denn Flüge gibt.
Wer die Hilfseinsätze des DRK unterstützen möchte, findet auf
https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/
weitere Informationen.