Witten. Er will eine Therapie machen: Warum er vor Kindern an sich sexuelle Handlungen vornimmt, konnte ein Mann aus Witten dem Gericht nicht erklären.

Ein 76-jähriger Wittener, der sich wegen sexueller Handlungen vor kleinen Kindern vor dem Landgericht Bochum verantworten muss, hat sich für seine Taten entschuldigt. „Was ich getan habe, war nicht richtig“, betonte der Mann am Montag (9.11.) in seinem Geständnis.

Der Rentner soll sich zwischen Oktober 2018 und April 2020 mehrfach vor Kindern gezeigt und hierbei an sich manipuliert haben. Die Vorfälle trugen sich, laut Ermittlungen, auf einem Spielplatz, vor einer Grundschule sowie auf offener Straße zu. Angeklagt sind insgesamt sechs Fälle. Er habe gelegentlich Kinder beobachtet und sich dabei sexuell erregt gefühlt. Begonnen habe alles nach einer Prostata-Operation. Anschließend habe es nicht mehr mit dem Sex geklappt. „Eine Frau nannte mich Schlappschwanz“, schilderte der Angeklagte vor Gericht.

Rentner aus Witten sagte vor Gericht, er habe sich nach den Taten geschämt

Warum er vor kleinen Kindern onanierte, wisse er selbst nicht. Mit Kinderpornografie habe er nie zu tun gehabt. Dafür gibt es den Ermittlungen zufolge auch keine Hinweise. Er sei etwa „alle halbe Jahr“ rausgegangen und habe sich entsprechend verhalten, so der Wittener. Danach habe er sich immer geschämt, erklärte er den Richtern. Der Mann erklärte sich bereit, eine Therapie zu machen.

„Er stand mit seiner Hand in der Hose vor zwei kleinen Mädchen und befriedigte sich“, hatte eine 51-jährige Zeugin vor Gericht geschildert. Dieser Vorfall hatte sich am 13. Oktober 2018 auf der Stockumer Straße zugetragen. Der Angeklagte war Stammkunde in der Bäckerei der Zeugin, die die Polizei informierte. Zu weiteren Vorfällen soll es auf der Westfeldstraße am Park der Generationen, vor der Hüllberg-Grundschule sowie auf der Steinbachstraße, der Dirschauer Straße und auf dem Wennemarsberg gekommen sein.

Eine Erzieherin hatte den Mann an der Hüllberg-Grundschule beobachtet

Eine Erzieherin (37) sagte vor Gericht, dass der Mann Anfang des Jahres vor Kindern an der Hüllberg-Grundschule onaniert habe. „Ich machte ein Foto und schrie ihn an, er solle aufhören“, erklärte die Zeugin. Daraufhin sei der Mann weggegangen. Im Mai war der 76-Jährige festgenommen worden und kam wegen drohender Wiederholungsgefahr in U-Haft. Der Prozess wird fortgesetzt.

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