Witten. 16 Jahre stand Sonja Leidemann als Bürgermeisterin in Witten im Rampenlicht. Unverständlich, warum sie nun so einen schlechten Abgang hinlegt.
Nach 16 Jahren als Bürgermeisterin abgewählt zu werden, das hat Sonja Leidemann offenbar tief getroffen. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Dass man dann erst einmal eine Zeit braucht, um die Wunden zu lecken – wer kann das nicht verstehen? Trotzdem kann man sich selbst noch einen würdigen Abgang verschaffen. Diese Chance hat die 60-Jährige verpasst.
Ex-Bürgermeisterin in Witten hat all die Jahre die Öffentlichkeit gesucht
Natürlich passen große Abschiedsfeiern nicht in die Corona-Zeit. Darum geht es auch gar nicht. Aber wer so wie sie all die Jahre die Öffentlichkeit gesucht hat, der sollte nicht so sang- und klanglos verschwinden.
Die Öffentlichkeit ist das eine, eine vernünftige Amtsübergabe das andere. Wenn es so ist, wie es der neue Bürgermeister Lars König darstellt, dann wächst das Unverständnis für Leidemann. Eine geordnete Übergabe ist man nicht nur dem Nachfolger, sondern auch dem hohen Amt schuldig. Warum ist es dazu nicht gekommen? Man wünschte sich zumindest ein erklärendes Wort der Ex-Bürgermeisterin.
Sie hätte es gar nicht nötig gehabt, durch die Hintertür zu verschwinden
Es wäre auch angemessen gewesen, sie in der ersten Sitzung des neuen Rates gebührend zu verabschieden. Ihr Nachfolger trifft den richtigen Ton, wenn er sagt, dass dies ein Zeichen des Respekts gegenüber Leidemann gewesen wäre. Sie hat ja zweifelsohne ihre Verdienste um die Stadt.
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Sie hätte es gar nicht nötig gehabt, sich so durch die Hintertür wegzuschleichen. Eigentlich passt es auch nicht zu ihr, die immer so auf Stil, Formen und Freundlichkeit bedacht war, sich nicht richtig zu verabschieden.
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