Witten. Witten-Stockum ist ins Stocken geraten: Der Umfahrungsverkehr der A 44 legt den Ortsteil zurzeit lahm, ebenso zwei Baustellen der Stadtwerke.
In Stockum stockt’s. Autobahnnutzer, die die Sperrung zwischen dem Autobahnkreuz Witten/Dortmund und der A 448-Abfahrt Annen umfahren, legen seit gut zwei Wochen den Wittener Stadtteil lahm. Im Berufsverkehr geht es dicht an dicht über die Hörder Straße. Doch Hoffnung ist in Sicht: Ende der Woche will Straßen.NRW das gesperrte Autobahnstück wieder freigeben. Und auch zwei Baustellen der Stadtwerke an der Himmelohstraße und Pferdebachstraße bremsen bald nicht länger den Verkehr.
Seit dem 9. Oktober wird ein etwa zehn Meter langer und im Durchmesser drei Meter breiter Hohlraum von Straßen.NRW verfüllt. Der Tagesbruch befindet sich direkt unter der Autobahn und war bei Voruntersuchungen entdeckt worden. Denn das Autobahnkreuz zwischen A 45 und A 44 (A 448) wird zurzeit zu einem Dreieck zurückgebaut. Der Baugrund musste dort auf Bergschäden gründlich geprüft werden, weil sich in diesem Bereich mehrere alte Flöze befinden.
Mehr als 200 Kubikmeter sind unter der A 44 bei Witten bereits verfüllt
„Mehr als 200 Kubikmeter haben wir bereits eingefüllt. Das ist über die Hälfte der Menge“, sagt Markus Miglietti, Sprecher der für die Baustelle zuständigen Landesbetriebsniederlassung in Hamm. Vor Ort steht auf der Fahrbahn ein Zementsilo, so dass das Füllmaterial direkt angemischt und in den Boden gepumpt wird. „Wenn es so gut weiterläuft wie bisher, können wir die Autobahn am nächsten Wochenende wieder freigeben.“
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Das würde die Situation in Stockum deutlich entschärfen. Zurzeit kann man nicht mehr über das Kreuz von der A 45 in Richtung Bochum auf die A 44 (448) abbiegen – eine Strecke, die viele Pendler ins Ruhrgebiet tagtäglich nutzen bzw. viele Wittener, die in Dortmund arbeiten, auf ihrer Heimfahrt. Erst ab der Anschlussstelle Annen ist die A 44 in dieser Richtung befahrbar.
Viele Autofahrer biegen in Eichlinghofen Richtung Stockum ab
Drei Flöze verlaufen unter dem Autobahnkreuz
Im August 2020 haben im Autobahnkreuz Dortmund/Witten die Arbeiten begonnen: Das „Kleeblatt“-Kreuz wird, um Staus zu verhindern, zu einem Dreieck zurückgebaut. Doch das Kreuz liegt im Bergbausicherungsgebiet, drei alte Flöze verlaufen unter der Bahn. Deswegen lässt die Bezirksregierung das Baugebiet überprüfen, auch entlang der Einfädelungsspuren auf der A 44.
Die A 44 heißt längst A 448. Die Schilder wurden allerdings noch nicht geändert, zumal die neue Stadtautobahn zwischen den Kreuzen Bochum-West und Dortmund/Witten noch nicht fertiggestellt ist.
Zwar ist auf der Autobahn eine offizielle Umleitung über das Kreuz Dortmund-West angegeben. Viele Autofahrer nutzen aber eine nahe liegende Abkürzung: Sie fahren auf der A 45 in Eichlinghofen ab und über die Hörder Straße und Pferdebachstraße weiter zur A 44-Anschlussstelle Stockum. Es geht im mühsamen Stop-and-Go durch den Stockumer Ortskern. „Es kommt auf die Uhrzeit an. Täglich ab 15 Uhr stehen die Autos und man kommt kaum noch über die Straße“, so eine Mitarbeiterin der Steuerberatung Bröckelmann, die an der Hörder Straße ansässig ist.
Stadtwerke buddeln seit Mai an der Himmelohstraße
Hinzu kommen zwei Baustellen der Stadtwerke in Stockum: Auf der Himmelohstraße zwischen Passmann- und Dorneystraße verlegen die Stadtwerke Witten neue Gas- und Wasserhauptleitungen. Seit Ende Mai 2020 ist das Teilstück zwischen Passmann- und Dorneystraße voll gesperrt. „In der Himmelohstraße werden wir voraussichtlich noch die kommenden 14 Tage beschäftigt sein“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Julia Pfannkuch. Danach werde die Sperrung aufgehoben.
Baustellenampel auf der Pferdebachstraße
Am vergangenen Montag haben die Stadtwerke außerdem mit den Arbeiten für eine neue Gasdruckregelanlage begonnen. Deswegen regelt eine Baustellenampel auf der Pferdebachstraße, zwischen Helfkamp und Stockumer Straße, den Verkehr – genau dort, wo der Autobahn-Umgehungsverkehr entlangfahren möchte.
Neben den neuen Erdgasleitungen für die Regelanlage verlegen die Stadtwerke neue Strom- und Kommunikationsleitungen gleich mit. Diese Arbeiten dauern noch etwa drei Wochen. Will heißen: Erst Ende November kommt Stockum wohl aus dem Stocken heraus.
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