Witten/Ennepe-Ruhr. Dem Gesundheitsamt für Witten und den EN-Kreis ist bei der Ermittlung von Kontaktpersonen nach einem Corona-Fall eine Feier verschwiegen worden.

Das Kreisgesundheitsamt beklagt sich darüber, nach einem positiven Corona-Fall offenbar erst Tage später über eine Feier informiert worden zu sein – was die Suche nach Kontaktpersonen deutlich erschwert beziehungsweise verzögert habe.

Krisenstableiter für Witten und den EN-Kreis: „Wer Feiern verschweigt, gefährdet seine Mitmenschen“

„Feierlichkeiten im privaten Bereich sind laut Corona-Schutzverordnung des Landes nicht verboten. Werden sie allerdings verschwiegen, gefährdet man seine Mitmenschen und trägt im Ernstfall sogar dazu bei, dass sich das Virus unbemerkt weiter ausbreitet“, sagt der Krisenstabsleiter des EN-Kreises, Michael Schäfer.

Nach Informationen dieser Redaktion hatte es einen positiven Corona-Fall im Kreisgebiet gegeben (nicht Witten), was die übliche Ermittlung von Kontaktpersonen durch das Kreisgesundheitsamt zur Folge hatte – um die Infektionskette zu stoppen. Was die Behörde erst nicht wusste: Es war im etwas größeren Rahmen, der jedenfalls über eine Familie hinausging, gefeiert worden – und aus diesem Umfeld kam die infizierte Person. So verstrich wertvolle Zeit, um die entsprechenden Menschen, die Kontakt mit ihr hatten, ausfindig zu machen. Zeit, in der andere womöglich hätten angesteckt werden können.

Kreisbehörde: Menschen legen Kontakte nicht hundertprozentig offen

„Die Kreisverwaltung bittet die Bürger daher eindringlich, mit dem Gesundheitsamt zusammenzuarbeiten, wenn man von einem Infektionsgeschehen unmittelbar oder als Kontaktperson betroffen ist“, sagt Schäfer. Immer wieder komme es vor, so die Behörde, „dass Leute ihre Kontakte nicht hundertprozentig offen legen“.

Unterdessen ist der Inzidenzwert – die Zahl der Neuinfizierten binnen sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner – im Kreis von 22,18 auf 27,72 gestiegen. Witten liegt mit 27,34 noch leicht darunter. Mit diesen Werten noch unter der kritischen Marke von 35 beziehungsweise 50 gelten weder Kreis noch Stadt bisher als Risikogebiet.

Kreisweit gab es am Mittwoch (14.10.) 24 Neuinfektionen, in Witten vier. Kontaktpersonen werden weiter im Umfeld von Hardenstein-Gesamtschule und Ruhr-Gymnasium ermittelt. Einen positiven Corona-Fall hat es auch im Schwelmer Helios-Klinikum gegeben.

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