Witten. Trotz engagiertem Wahlkampf nur sechs Prozent der Stimmen: Für das Wittener Bürgerforum ist das enttäuschend. Die Partei hatte mehr erwartet.

Nach der Wahl vom vergangenen Sonntag ziehen die kleinen Parteien bereits Bilanz – und die fällt nicht immer positiv aus.

Das Bürgerforum ist mit seinem Abschneiden bei der Kommunalwahl in Witten nicht zufrieden. „Wir danken den mehr als 2000 Wählern für ihre Zustimmung“, so der Erste Vorsitzende Harald Kahl. Die sechs Prozent seien aber enttäuschend. „Wir hatten mehr erwartet.“ Schließlich habe die Partei „einen sehr engagierten Wahlkampf“ geführt.

Wittener Bürgerforum gibt keine Wahlempfehlung ab

Das Bürgerforum – hier Bürgermeisterkandidat  Martin Strautz (links) und der erste Vorsitzende Harald Kahl – sind vierte Kraft im Rat geworden.
Das Bürgerforum – hier Bürgermeisterkandidat Martin Strautz (links) und der erste Vorsitzende Harald Kahl – sind vierte Kraft im Rat geworden. © Karuss

Dennoch ist das Bürgerforum stolz: „Wir sind mit vier Mandaten nach wie vor die vierte Kraft im Rat.“ Der Bürgermeisterkandidat des Bürgerforums Martin Strautz habe immerhin Platz vier erreicht, die Partei ziehe zudem erstmals mit einem Sitz in den Kreistag ein. Kahl betont, weil die Zersplitterung im Wittener Rat größer geworden sei und in Zukunft keine Zweierkoalition mehr für eine parlamentarische Mehrheit ausreiche, wolle das Bürgerforum bei der Stichwahl zum Bürgermeisteramt „frei und neutral“ bleiben. Kahl: „Wir geben keine Wahlempfehlung ab.“

Wittener Piraten sind mit ihrem Abschneiden zufrieden

Sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden sind dagegen die Piraten. Sie konnten ihr Wahlergebnis in Witten im Vergleich zur letzten Stadtratswahl von 2,1 Prozent auf 4,3 Prozent mehr als verdoppeln. Sie werden künftig mit drei statt bisher zwei Ratsmitgliedern im Stadtrat vertreten sein.

Stefan Borggraefe sieht sich in seiner Arbeit bestärkt.
Stefan Borggraefe sieht sich in seiner Arbeit bestärkt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch wenn es mit dem Ziel. Bürgermeister zu werden, nicht geklappt hat: Bürgermeisterkandidat Stefan Borggraefe fühlt sich durch sein Ergebnis in seiner Arbeit bestärkt: Mit 11,18 Prozent habe er trotz des größeren Kandidatenfeldes noch mehr Zustimmung als bei der Bürgermeisterwahl 2015 erhalten. Dieses Mal votierten mehr als 4 000 Wittenerinnen und Wittener für ihn, knapp 800 mehr als noch 2015.

Piraten stehen für einen Bündnisvertrag zur Verfügung

„Die kontinuierliche politische Arbeit der Piraten im Stadtrat wurde offensichtlich von den Menschen honoriert“, so Borggraefe. „Wir werden uns nun mit aller Kraft für die Umsetzung unseres Wahlprogramms einsetzen und für die Menschen in Witten die Schnittstelle ins Rathaus und in die Kommunalpolitik sein.“ Neben dem 44-jährigen Stefan Borggraefe ziehen auch die 32-jährige Elaine Bach und der 42-jährige Patrick Bodden in den Stadtrat ein.

Die Piratenpartei will nun eine Strategie für mögliche Bündnisgespräche festlegen. Borggraefe: „Wir sind gespannt, wie sich der Stadtrat nun neu sortiert. Für einen Bündnisvertrag, der zentrale Anliegen aus unserem Wahlprogramm enthält, stehen wir grundsätzlich zur Verfügung.“

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