Witten. Kleinere und größere Pannen begleiten die Kommunalwahl in Witten. Nun hat sogar ein Kandidat im Briefwahlbüro den falschen Stimmzettel bekommen.

Kleinere und größere Pannen begleiten die Kommunalwahl in Witten. Zuletzt hatte die Stadt im Zuge der Briefwahl 4500 fehlerhafte Stimmzettel für die Bürgermeisterwahl verschickt. Nun hat ausgerechnet WBG-Kandidat Siegmut Brömmelsiek beim Besuch des Briefwahlbüros einen falschen Stimmzettel bekommen.

Statt den Zettel für den Stimmbezirk 43, also Annen/Witten-West, zu erhalten, sei ihm jener für den Bezirk 16 ausgehändigt worden, so der Ratsherr. Gemerkt habe er dies nur, weil er selbst im Wahlkreis 43 kandidiert und statt seines Namens ein anderer in Spalte sechs gestanden hätte. Daraufhin habe die Mitarbeiterin im Briefwahlbüro angeboten, den Zettel auszutauschen und ihm jenen für den Bezirk 16 auszuhändigen. „Das wäre kein Problem gewesen“, heißt es von Seiten der Stadt. Doch Brömmelsiek hat dies abgelehnt.

Politiker aus Witten fragt sich: Wer hat jetzt meinen Stimmzettel?

„Es ist ja nicht auszuschließen, dass der Fehler nicht vorher schon mal passiert ist, und derjenige dies nicht bemerkt hat“, so der WBG-Vorsitzende. Außerdem fragt er sich: „Wer hat jetzt meinen Stimmzettel?“ Und er kritisiert: „Stimmzettel dürfen doch nicht willkürlich getauscht werden.“ Vor allem aber hat er Angst, dass ihm durch solche Vorkommnisse selbst Nachteile als Politiker entstehen: „Ich kämpfe um jede Stimme. Und ich fühle mich um jede Stimme, die eventuell verloren geht, betrogen.“

Die Stadt erklärt zu dem Vorfall: „Die Mitarbeiterin hat aus Versehen in die falsche Kiste gegriffen.“ So etwas könne vorkommen. Auch die Panne der fehlerhaft verschickten Stimmzettel sei inzwischen behoben. Viele Betroffene hätten sich von selbst gemeldet, anderen seien die Unterlagen an die Urlaubsadresse nachgeschickt worden. „Nur bei jenen, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind, ist das schwierig“, sagt Wahlamtsleiter Michael Muhr. Inzwischen hätten fast 16.000 Wittener Briefwahl beantragt.

Siegmut Brömmelsiek bleibt dabei: „So etwas darf nicht passieren.“ Er sei selbst oft genug Wahlvorstand gewesen und hätte Schulungen besuchen müssen, damit genau so etwas nicht vorkommt. Mit dem Kreis habe er über den Fall schon gesprochen. Notfalls wolle er Wahlbeschwerde einlegen. „Ich lasse das nicht auf sich beruhen.“Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Witten