Witten. Ab Dienstag (1.9.) gilt keine Maskenpflicht mehr im Unterricht. . So reagieren die Schulen in Witten auf die überraschende Nachricht vom Land.
Ab der kommenden Woche bekommen die Schüler im Unterricht wieder mehr Luft – die Maskenpflicht wird aufgehoben. Einige Schulen in Witten empfehlen dennoch, den Mund-Nasen-Schutz weiterhin zu tragen. Andere halten alternative Lösungen für Risikogruppen bereit.
Am Schiller-Gymnasium soll erstmal alles so weitergehen wie bisher. „Wir werden empfehlen, bei den Masken zu bleiben“, sagt der stellvertretende Schulleiter Dieter Nientiedt. Zwar könne man die Schüler nicht dazu verpflichten – die Rückmeldung sei bisher aber positiv. In einem Kurs der Oberstufe hätten sich bei einer Abfrage nur drei Schüler enthalten. Der Rest sei dafür gewesen, die Maske weiter zu tragen. „Ich habe bis jetzt noch niemanden gehört, der gesagt hat: „Endlich ist die Maske weg“, im Gegenteil“, sagt Nientiedt.
Allerdings gibt die neue Regelung den Schulen etwas mehr Freiraum. So müssten Schüler nicht mehr jedes Mal nachfragen, ob sie die Maske mal kurz abnehmen dürfen, um Luft zu holen, sagt der Vize vom Schiller. Zudem können Schülervorträge nun auch problemlos ohne „Mundpulli“ gehalten werden. Er hätte sich die Information vom Land aber etwas früher gewünscht und nicht erst aus der Presse von der Befreiung im Unterricht erfahren.
Schulen in Witten beklagen die Kommunikation des Landes
Auch Michael Günzel, Schulleiter der Holzkamp-Gesamtschule, wusste bis Freitagmittag (28.8.) nur aus dem Radio davon. Dennoch hat er sich natürlich schon mit der Thematik beschäftigt. Für Lehrer, die einer Risikogruppe angehören und deshalb ohne Maske nicht unterrichten wollen, sieht er nun andere Lösungen vor. So könnte eine Klasse zum Beispiel von zwei Lehrern unterrichtet werden. Der eine erstellt die Aufgaben, der andere gibt sie an die Schüler weiter. „Dadurch können Kurse mit Lehrern einer Risikogruppe im Präsenzunterricht bleiben.“
Schulleiterin in Witten: „Unterricht ohne Masken ist zweischneidiges Schwert“
Wenn Lehrer Bedenken hätten, ohne Maske zu unterrichten, will Stephanie Reinelt von der Adolf-Reichwein-Realschule „das mit dem Kurs besprechen und die Maske aufsetzen“. Sie hält Unterricht ohne Mund-Nasen-Schutz Masken für ein „zweischneidiges Schwert“ an. „Für Schüler ist es sicher eine Erleichterung.“ Auf der anderen Seite stehe das Infektionsrisiko.
Dirk Gellesch vom Ruhr-Gymnasium befürwortet die Maskenpflicht. „Es ist eine einfache Maßnahme mit einem hohen Ergebnis.“ Wie bei anderen Schulen auch fällt die erste Bilanz des Präsenzunterrichts nach den Sommerferien überraschend positiv aus. „Ich bin nicht unzufrieden und es klappt besser als bisher gedacht.“ Natürlich müsse man achtsam bleiben.
Schüler der Hellwegschule in Witten tragen Masken freiwillig
An den Grundschulen musste im Unterricht auch bisher schon keine Maske getragen werden. In manchen
Fällen machen die Kinder der Hellwegschule das aber doch – etwa dann, wenn Rektorin Marion Tigges-Haar den Unterricht ihrer zweiten Klasse leitet. „Die Kinder sagen, dass es wichtig ist, dass ich gesund bleibe und deshalb tragen sie bei mir auch eine Maske.“ Mit 63 Jahren zählt sie zur Risikogruppe, weshalb die Lehrerin sehr auf das Tragen der Maske achtet. Dass die Kinder sie dabei so unterstützen, findet die Schulleiterin „total super“.