Witten. Spätsommer auf Mallorca? Das wird dieses Jahr wohl nichts. Reisebüros in Witten sind mit Stornierungen beschäftigt und hoffen auf den Herbst.

Der Spätsommertrip nach Malle hat sich für manchen Wittener nach den jüngsten Reisewarnungen erst einmal erledigt. Man darf zwar fliegen, aber wer will das noch? Das bekommen auch die Reisebüros in Witten zu spüren. Stornierungen gehören wie schon in der ersten Corona-Welle erneut zum Alltag. Und nicht nur der Deutschen liebste Insel ist betroffen.

Für Timur Güen von TTA-Reisen in der Hauptstraße kommt das Ganze nicht überraschend. „Wenn man sieht, wie die Leute sich an Seen auch in Deutschland oder Holland verhalten, ist das kein Wunder.“ Viel Zeit gehe momentan für reines Verwalten drauf. „Wir sind Vermittler zwischen den Kunden und dem Veranstalter.“ Und die Hauptaufgabe seien derzeit nun einmal Stornierungen.

Reisebüros in Witten sind mit Stornierungen beschäftigt

Auch Cornelia Sommersdorf vom Reisebüro Storchmann in Witten-Herbede muss derzeit so manche Reise in Risikogebiete wie Spanien oder nach Kroatien streichen. „Viele Ziele fallen jetzt natürlich wieder durchs Raster. Bei Stornierungen kommt es immer auf den Veranstalter an.“ Erst am Morgen habe sie zwei Kunden beraten, die Ende August nach Kroatien fliegen wollten. Nun habe aber das Hotel die letzten Gäste abgefertigt und zugemacht – jetzt säßen sie auf ihren Flügen.

Bei diesem Anblick bekommt man Fernweh. Mallorcas Strände sind bei Urlaubern sehr beliebt. Wann man diese wieder besuchen kann, steht in den Sternen.
Bei diesem Anblick bekommt man Fernweh. Mallorcas Strände sind bei Urlaubern sehr beliebt. Wann man diese wieder besuchen kann, steht in den Sternen.

Pauschalurlauber können nach Angaben der Tourismus-Expertin ihre Ferien in Risikogebieten stornieren oder aufs nächste Jahr verschieben. An Umsatz sei derzeit kaum zu denken. Um so mehr setzt Sommersdorf auf den Herbst und die Kanaren, die zu dieser Zeit beliebte Reiseziele sind. Noch sind Fuerteventura und die anderen Sonnenziele vor Afrika von Reisewarnungen ausgenommen. „Ich hoffe, dass das so bleibt.“

Im TUI-Reisebüro in der Bahnhofstraße werden bereits viele Reisen von Mallorca auf die Kanaren umgebucht. Mitarbeiterin Grit Gassen sieht sich auf die neuen Einschränkungen besser vorbereitet als noch im März und April. „Da war ja weltweit nichts möglich. Die Menschen reisen jetzt an andere Orte und haben weitere Möglichkeiten.“

Kreuzfahrten ohne Landgänge sind wieder möglich

Das sind nach langer Pause auch wieder Kreuzfahrten. TUI bietet die sogenannten „Blauen Reisen“ an – Kreuzfahrten ohne Landgänge. Kristiansand (Norwegen), Bornholm (Dänemark), Stockholm (Schweden) oder die Küstenlandschaft Norwegens – man kann nur zwei Nächte an Bord verbringen oder auch sieben Tage. „Das wird wirklich super angenommen“, sagt Gassen. Die Menschen schätzten die klaren Hygienekonzepte an Bord. Ab September kann man auch wieder durch die Ägäis schippern. Von Kreta geht es dann über Athen bis nach Korfu. Dann sind auch Landgänge möglich – allerdings nur wenn sie von TUI organisiert wurden. Alleine darf das Schiff nicht verlassen werden.

Timur Güen von TTA Reisen kann bei seinen Kunden noch keine Tendenz erkennen, eine andere Art des Reisens zu wählen. „Die Menschen sind die ganze Zeit verunsichert. Es gab im April und Mai ein paar Neubuchungen, das war es aber auch.“ Diese müssten jetzt zum Teil schon wieder storniert werden. Eben weil Spanien und Kroatien, aber auch Ägypten als Risikogebiete gelten. Und die Türkei ja auch noch immer.

Nicht umsonst sorgt sich Güen um die Zukunft. „Mich wird es nächstes Jahr noch geben. Es hängt aber auch vieles andere daran.“ Dabei denkt er nicht zuletzt an seine Mitarbeiter. Sie möchten endlich wieder Reisen für ihre Kunden buchen – statt sie abzusagen.

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