Witten. Die Kinder eines infizierten Vaters aus Witten sind negativ getestet worden. Unterricht kann an den jeweiligen Schulen wieder normal stattfinden.

Entwarnung an der Hüllbergschule in Witten. Die Corona-Abstriche der beiden Kinder, die dort die zweite und vierte Klasse besuchen, sind negativ. Der Vater der Kinder war letzte Woche positiv auf Covid-19 getestet worden. Daraufhin sind zwei Klassen am Freitag vorsorglich vom Gesundheitsamt nach Hause geschickt worden.

Doch nun steht fest: Am Montag kann der Schulbetrieb am Hüllbergweg wieder ganz normal weitergehen. Lediglich die beiden Kinder des Erkrankten müssen als direkte Kontaktpersonen die vollen zwei Wochen in Quarantäne bleiben und dürfen erst nach Ablauf dieser Frist wieder in den Unterricht.

Schule in Witten spricht von weniger betroffenen Schülern und Lehrern

Betroffen von dem Schulausschluss waren nach Angaben des Gesundheitsamtes zunächst 70 Kinder und sieben Lehrer. In einer Mail an die Eltern der Schule korrigierte die Schulleitung am Samstagnachmittag diese Zahlen. Es seien am Freitag lediglich zwei Klassen mit rund 55 Kindern vorsorglich zu Hause geblieben. Auch habe nur eine Lehrkraft diese Anordnung erhalten.

Das Gesundheitsamt erklärt diese Abweichung mit der derzeitigen Schnellebigkeit seiner Arbeit. Zunächst sei man von einer höheren Zahl Betroffener ausgegangen. Nach tiefergehenden Recherchen, etwa über die Nähe und Dauer des Kontaktes der einzelnen Personen, seien dann weniger Kinder und Lehrer als Kontaktpersonen eingestuft worden.

Wittener Familie ist ein Opfer der bayerischen Test-Panne

Auch das dritte Kind der Familie, das die Otto-Schott-Realschule besucht, ist negativ getestet worden. Damit bleiben beide Wittener Schulen von weiteren Tests verschont. Die Wittener Familie ist ein Opfer der bayerischen Panne in der Übermittlung von Testergebnissen. So habe sich die Familie nach ihrem Urlaub bei der Rückreise am 6. August in Bayern testen lassen.

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Sie habe die Information erhalten, dass ein positives Ergebnis innerhalb von 24 Stunden mitgeteilt werden würde. Höre man nichts, seien die Test negativ. Völlig überraschend kam dann am Donnerstagnachmittag (13. August) die Mitteilung, dass der Vater positiv getestet wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kinder aber bereits zwei Tage in der Schule gewesen.

Positiver Fall an Schule in Sprockhövel

Entwarnung gab es auch für eine Schule in Sprockhövel. Dort waren Familienangehörige eines Kindes, das die Wilhelm-Kraft Gesamtschule besucht, positiv getestet wurden. Doch der Schüler selbst hat sich nicht infiziert, wie nun bekannt wurde.

Ebenfalls in Sprockhövel hat es auch an der Mathilde-Anneke-Hauptschule einen Verdachtsfall gegeben. Das Testergebnis liegt nun vor und ist positiv. Die Testung der betroffenen Klasse wird derzeit vom Gesundheitsamt geplant. Die Klasse ist bis zum Vorliegen der Testergebnisse vorsorglich geschlossen, jedoch nicht komplett in Quarantäne. Für eine Mitschülerin wurde vom EN-Kreis eine Quarantäne angeordnet, zwei weitere werden durch das für den Wohnort zuständige Gesundheitsamt betreut, da sie nicht im Ennepe-Ruhr-Kreis wohnen.

Auch in Hattingen waren Geschwisterkinder positiv getestet worden. Sie besuchen die Grundschule Heggerfeld und die Realschule Grünstraße. Am Dienstag (18.8.) steht für alle ermittelten Kontaktpersonen aus der Schüler- und Lehrerschaft beider Schulen ein vom Gesundheitsamt des Kreises organisierter Test an.

Wie das Gesundheitsamt bei Corona-Fällen in Schulen vorgeht

Um Irritationen bei Schülern, Eltern und Lehrern zu vermeiden, erklärt das Gesundheitsamt seine Vorgehensweise bei solchen Fällen: Beim Auftreten eines jeden positiven Falls werde die Situation in der jeweiligen Klasse jedes Mal aufs Neue genau bewertet. „An erster Stelle steht bei jedem Fall immer die Sicherheit aller Beteiligten“, erklärt Krisenstabsleiter Michael Schäfer.

Ein vorsorglicher Ausschluss einer Klasse, um Testungen zu planen und durchzuführen, ist somit nicht automatisch mit einer angeordneter Quarantäne für alle Schülerinnen und Schüler gleichzusetzen, sondern dient in erster Linie dem Schutz aller Beteiligten. Um angeordnete Quarantänen auszusprechen, müssen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zunächst akribisch alle Kontaktpersonen ermitteln und dabei eine Reihe von Aspekten berücksichtigen. Darunter fällt zum Beispiel, ob eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wurde. Auch abgefragt werden müssen infektionsrelevante Zeiträume, Abstandseinhaltung, die Aufenthaltsdauer oder die Lüftungssituation in den Klassenräumen und noch einige weitere Aspekte. Erst am Ende dieser aufwendigen Prüfung können Quarantänen ausgesprochen werden.

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