Witten. Dem Roten Kreuz fehlen wegen der Corona-Pandemie wichtige Blutkonserven. An den Spendern in Witten kann das aber nicht liegen.

„Hier geht’s zur Blutspende“. Diese Aufschrift auf dem Schild des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) führt die Wittener am Montagabend (10.8.) direkt ins Gemeindehaus an der Bonhoefferstraße. Dessen hintere Tür ist der Eingang, die andere der Ausgang - im Gemeindehaus herrscht Einbahnstraße. So kommen sich die Spender nicht in die Quere. Hände desinfizieren, Fiebermessen - keine zu hohe Körpertemperatur ist die Eintrittskarte zum Blutspenden.

Und das ist derzeit wichtiger denn je. Viele Spendentermine sind wegen Corona ausgefallen – zum Beispiel an Firmen oder Universitäten. Dem Zentrallabor in Hagen fehlen deshalb tausende Konserven.

In Witten gab es nur wenige Terminabsagen

In Witten kann sich das Rote Kreuz aber nicht beklagen. Lediglich ein Termin bei den Stadtwerken habe nicht stattfinden können, erklärt Rosemarie Kubsch, ehrenamtliche Blutspendenbeauftragte.

Der Andrang im Gemeindehaus ist an diesem Tag eher überschaubar. Nach knapp eineinhalb Stunden haben fünf Menschen ihr Blut gespendet – Kubsch rechnete mit knapp 30 bis 40 Spendern am gesamten Tag. Das kann aber auch ganz anders aussehen. Ins Lukaszentrum kamen eine Woche zuvor 67 Spender – an guten Tagen können es auch bis zu 200 Menschen sein.

Der Ablauf hat sich auch durch Corona nicht großartig geändert. Ein Fragebogen wird ausgefüllt, dann geht es zum Arzt – Blutdruck und noch einmal Fieber messen. Das müsse so sein, erklärt DRK-Mitarbeiter Michael Maschmeier. Wer anschließend den HB-Test besteht, also einen ausreichenden Anteil roter Blutkörperchen im Blut vorweist, darf auf die Liege.

Kubsch: „Erstspender müssen wiederkommen“

Rosemarie Kubsch ist Blutspendenbeauftragte in Witten. Sie will Erstspender darauf aufmerksam machen, dass sie unbedingt wiederkommen müssen. Ansonsten könne die Spende nicht in die Krankenhäuser transportiert werden.
Rosemarie Kubsch ist Blutspendenbeauftragte in Witten. Sie will Erstspender darauf aufmerksam machen, dass sie unbedingt wiederkommen müssen. Ansonsten könne die Spende nicht in die Krankenhäuser transportiert werden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Auch eine Erstspenderin ist vor Ort, darüber freut man sich beim Roten Kreuz immer besonders. Kubsch betont, dass Erstspender zwei Mal spenden müssen. Das Blut werde aus Hagen nämlich erst in die Krankenhäuser transportiert, wenn eine zweite Spende der Person eingetroffen sei. So könne man Infektionen ausschließen.

An diesem Tag ist Maschmeier für die Blutentnahme zuständig. Blutdruckmessgerät angelegt, Armbeuge desinfiziert, Nadel rein und schon kann es losgehen. Nach gut zehn Minuten ist es geschafft. Am Ende gibt es noch ein Lunch-Paket – so können sich die Spender wieder stärken. Normalerweise baue das Rote Kreuz ein Buffet auf, das sei derzeit aber nicht erlaubt.

Spender können auch ohne Termin kommen

Eine weitere coronabedingte Änderung ist die Terminvergabe. Früher konnte jeder ohne Termin vorbeikommen. Nun will man durch feste Termine verhindern, dass zu viele Leute gleichzeitig vor Ort sind. Aber: „Es dürfen nicht ausschließlich nur Menschen mit Termin kommen“, so Kubsch. Leute, die sich zum Beispiel online nicht anmelden können, dürften auch ohne Termin spenden. Niemand werde abgewiesen.

Schließlich ist jede Spende wichtig. In Witten ist das Ganze kein Problem. Die fleißigen Spender werden immer gefunden. Wichtig ist aber: Einmal reicht nicht, sondern wiederkommen!