witten. Die Zahl der Blutspender ist rückläufig. Der Blutspendedienst Hagen will jetzt verstärkt jüngere Menschen mit einem neuen Angebot ansprechen.

  • Zahl der Spender geht nach Angaben des Blutspendedienstes West in Hagen zurück
  • Neue App soll schnellen Überblick über Termine und bereits abgegebene Spenden liefern
  • Eindeutiger Identitätsnachweis durch Personalausweis gefordert. Blutspendeausweis reicht nicht

Die Zahl der Blutspender ist im Vorjahr zurückgegangen. Weitere Verluste durch die Tatsache, dass jetzt nicht nur der Blutspender-, sondern auch Personalausweis vorgelegt werden muss, erwartet der Blutspendedienst Hagen zwar nicht. Den demografischen Rückgang müssen die „Sammler“ aber auffangen. Das wollen sie mit einer App schaffen und indem sie junge Leute locken.

Der klassische Erstspender, so Christoph Freisen, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Bereich des Ennepe-Ruhr-Kreises, ist zwischen 20 und 25 Jahre alt. Dann kommt die Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen. Dazwischen seien die Menschen mit dem Aufbau der Karriere beschäftigt. Und junge Erwachsene, die noch zur Schule gehen, bewegen meist andere Dinge als die Blutspende, was der Spendedienst mit Terminen vor Ort in Schulen auszugleichen versucht hat.

Schulfrei für die Blutspende

Schülerinnen und Schüler bekamen dafür schulfrei. Manche überzogen die Zeit, was wiederum Lehrer nicht mitmachten. Jetzt hofft der Blutspendedienst, bei jungen Leuten mit einer App zu punkten, die Mitte des Jahres an den Start gehen soll.

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Der Blutspender kann dann genau sehen, wann und wie oft er schon zum Termin war und wann die nächste Blutspende möglich ist. „Alles wird immer bürokratischer in Deutschland. Wenn ich noch meinen Personalausweis vorlegen muss, dann komme ich nicht mehr zur Blutspende.“ Solche Reaktionen sind sehr selten, wenn der Personalausweis verlangt wird.

Identitätsnachweis durch Personalausweis

Der Blutspender muss seine Identität eindeutig nachweisen, was er bisher auch schon tun sollte. Ist die neue Regelung ins Ärzteblatt eingetragen, endet die Übergangsfrist (vermutlich zum Quartalsende). Dann sind auch im ländlichen Bereich und kleinen Gemeinden keine Ausnahmen mehr möglich, dass der bekannte Spender nur mit Spenderausweis durchgewunken wird. „Der Arzt muss ihn nicht kennen, trägt aber die Verantwortung“, so Freisen.

Nicht nur die Tatsache, dass Menschen älter werden und aus Krankheitsgründen kein Blut mehr spenden dürfen, wirkt sich aus. Wer Antibiotika genommen hat, darf erst vier Wochen später zum Termin – obwohl er sich längst wieder gesund fühlt. Am wohlsten fühlen sich Spender, so der Pressereferent, in kleinen gemütlichen Räumen.

<<< Hier kann man in den kommenden Wochen Blut spenden:

Die nächsten DRK-Blutspendetermine: 21.2. (Dienstag), 15.30-19.30 Uhr, Heven, ev. Gemeindehaus Steinhügel 38; 27.2. (Rosenmontag), 15.30-20 Uhr, Lukaszentrum, Pferdebachstr. 39a; 23.3. (Donnerstag), 9.30-15 Uhr, Stadtwerke Witten