Witten. Mit „Zwiebelino“ soll am 31. Juli hinterm Saalbau in Witten ein Pop-up-Freizeitpark starten. Für die Schausteller könnte das die Rettung sein.

Auf dem Parkplatz hinterm Saalbau tun sich merkwürdige Dinge: Laster stehen herum, ein paar Wohnwagen und etwas, dass aussieht wie ein Kinderkarussell. Kirmes in Witten? Und das zur Corona-Zeit? Andreas Alexius erklärt, was da los ist. Der Mann hat Großes vor. Er will ab dem 31. Juli zehn Tage lang einen Freizeitpark in der Ruhrstadt eröffnen unter dem Motto „Zwiebelino – der Sommerhit“.

Mit Unterstützung vom Kulturforum und dem Stadtmarketing stellt Andreas Alexius das Projekt auf die Beine. 30 Betriebe konnte er dafür begeistern. Sechs große Fahrgeschäfte wird es geben, darunter „Hollywoodstar“ und „Musikexpress“, dazu kleinere Karussells, eine Mini-Achterbahn und Gastronomie. Auf der Wiese sollen Liegestühle stehen – der Freizeitpark als Wohlfühloase.

Veranstalter will Menschen in Witten eine Freude machen

Alexius will damit einerseits den Menschen eine Freude machen. Der 47-Jährige will aber auch zeigen, was geht – trotz Corona – und obwohl er und seine Kollegen sich von der Regierung gerade hängen gelassen fühlen. „Wenn wir dieses Jahr nichts machen, wird es nächstes Jahr keine Schausteller mehr geben“, sagt Alexius.

Der Ennepetaler, der die Gebrüder Alexius GmbH betreibt, und in Witten seit drei Jahren die bekannten Volksfeste betreut, hat schon bewiesen, was er während der Pandemie so stemmen kann. In Hagen war er für „Hagorado“ verantwortlich, ebenfalls ein temporärer Freizeitpark.

Das Konzept habe er noch vor seinen Dortmunder Kollegen eingereicht, die an den Westfalenhallen den „Fundomio“ aufgebaut haben. Weil Kirmesveranstaltungen nicht erlaubt sind, schießen offenbar Freizeitparks wie diese gerade aus dem Boden. Denn sie finden auf einer eingezäunten Fläche statt. In Hagen und Dortmund sei der Start schleppend gewesen. Doch mit den Lockerungen laufe es besser.

Maximal 1000 Besucher dürfen gleichzeitig aufs Gelände

In Witten wird der Haupteingang an der Einfahrt zum Saalbauparkplatz installiert. Maximal 1000 Besucher dürfen gleichzeitig drauf, jeder wird registriert. „Die Leute müssen sich dessen bewusst sein, dass wir unter Corona-Schutzmaßnahmen arbeiten", so Alexius. Trotzdem werde versucht, so wenig wie möglich auf die Maske zurückzugreifen. An jedem Stand wird es Desinfektionsspender geben. Außerdem, verteilt übers Gelände, acht Handwaschstationen mit Fußpedal. Überall werden die üblichen Schilder auf alle Regeln hinweisen.

Mit Flanierticket aufs Gelände

Der temporäre Freizeitpark „Zwiebelino“ wird vom 31. Juli bis 9. August hinter dem Saalbau stattfinden. Geöffnet ist er dann täglich von 14 bis 21 Uhr. Ein Flanierticket, das den Eintritt aufs umzäunte Gelände ermöglicht, kostet einen Euro. An den Fahrgeschäften gelten die üblichen Kirmespreise.

Wegen der Corona-Krise sind das Frühlingsfest in Annen und die Himmelfahrtskirmes bereits ausgefallen. Auch die traditionelle Zwiebelkirmes wird es in diesem Jahr nicht geben. Einige Schausteller, die dort mitgemacht haben, sind auch bei Zwiebelino dabei.

Der Krisenstab des EN-Kreises habe das Hygienekonzept bereits genehmigt. Nun wartet Andreas Alexius noch auf die Erlaubnis des Wittener Bauamtes, die Parkfläche entsprechend umnutzen zu dürfen. Er sei optimistisch, dass dem nichts im Wege stehen wird. Die Kosten für Zaun und Hygienekonzept werden auf alle Schausteller umgelegt. Die Standgebühr übernehme ein Sponsor – wer es ist, will er noch nicht verraten.

Und dann kann es bald losgehen mit „Zwiebelino“, dem Freizeitpark zwischen Saalbau, Parkhotel, Haus Witten und Bahngleisen. Der Name, so Alexius, verweise übrigens nicht auf eine Zwiebelkirmes im Mini-Format. So heißt das Maskottchen: ein Clown des Wittener Schaustellers Heiner Aufermann.

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