Witten. Platz 362 von 396 beim Städteranking: Da zuckt man in Witten erst mal zusammen. Die Entscheidungsträger sollten sich die Studie zu Herzen nehmen.

Man muss nicht allzu viel auf Städterankings geben, weil die Vergleiche wegen der Unterschiedlichkeit der einzelnen Kommunen oft hinken. Man sollte solche „Hitparaden“ aber auch nicht gleich verdammen, wenn einem das Ergebnis nicht passt. Politik und Verwaltung sollten sich diese jüngste Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft ganz genau ansehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.

Platz 362 von 396 Städten in NRW – das kann kein Grund zur Freude sein. Wirtschaft, Wohnen, Steuern – hier legen die Forscher den Finger in die Wunde. Dabei stützen sie sich auf verlässliche Daten, etwa des Statistischen Landesamtes.

Das heißt nicht, dass Witten schlecht dasteht

Das heißt ja nicht, dass Witten schlecht dasteht. Es gibt zum Beispiel immer noch viele (Industrie- )Betriebe, die nach wie vor die Wirtschaftskraft dieser Stadt ausmachen. Denn so spärlich floss die Gewerbesteuer ja gar nicht, zumindest in Vor-Corona-Zeiten.

Womit wir schon bei den Stellschrauben sind, an denen die Politik in der neuen Ratsperiode drehen könnte. Da wären zuallererst die hohen Grund- und Gewerbesteuern zu nennen. Sie sind abschreckend, für Unternehmer ebenso wie für Häuslebauer. Diese negativen Standortfaktoren gehören immer wieder auf den Prüfstand.

Negative Standortfaktoren gehören auf den Prüfstand

Ebenfalls hoch ist in Witten die Lebensqualität, auch wenn wir da von außen betrachtet nur im Mittelfeld liegen. Dazu gehören etwa die malerische Natur vor der Haustür, die günstige Verkehrslage, die Geschäfte, die Kultur, Ärzte, eine lebendige Innenstadt. Aber all das muss gehegt und gepflegt und gerade in Krisenzeiten wie jetzt weiterentwickelt werden. Wir wollen ja nicht, dass eines Tages ein hinterer Platz beim Städteranking tatsächlich dem Lebensgefühl der Menschen vor Ort entspricht.Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus Witten