Witten. Wenn die MS Kemnade am Samstag die Leinen löst, herrscht fast wieder normaler Fahrbetrieb auf der Ruhr und dem Kemnader See. Aber auch nur fast.

Erst Corona und dann streikt auch noch der Motor. Im Moment scheint bei der Fahrgastschifffahrt auf der Ruhr buchstäblich die „Seuche“ im Spiel zu sein. Nach der MS Schwalbe, die nach einer kurzfristigen Reparatur vor einer Woche in ihre verspätete Saison gestartet war, hat ein Antriebsschaden auch die MS Kemnade ereilt.

Havarie mit einem Stück Treibholz legte Schiff in Witten vor 14 Tagen lahm

Seit ungefähr 14 Tagen liegt das Schiff schon an seiner Anlegestelle im Hafen Heveney fest. Aber es ist Land, pardon Rettung in Sicht. „Ich gehe davon aus, dass wir am Samstag wieder fahren können“, sagt Daniela Schmidt von der Personenschifffahrt Meyer. Das Unternehmen betreibt den Ausflugsdampfer auf dem Kemnader See.

Der Havarie-Schaden habe in Holland behoben werden können, sagt die 55-Jährige. Der Propeller sei beschädigt worden, als das Schiff mit einem Stück Treibholz unter Waser kollidiert sei. Daraufhin mussten die beliebten Rundfahrten auf dem Kemnader See erst einmal ausgesetzt werden.

MS Kemnade startete schon Mitte Mai in die Corona-Saison

Idylle pur: Ein- und aussteigen können Fahrgäste der MS Kemnade ab Samstag (18.7.) am Hafen Heveney in Witten.
Idylle pur: Ein- und aussteigen können Fahrgäste der MS Kemnade ab Samstag (18.7.) am Hafen Heveney in Witten. © Ingo Otto/Funke Foto Services/Archiv

Immerhin ist die MS Kemnade trotz der Pandemie gut anderthalb Monate früher als die MS Schwalbe in die Saison gestartet. Das war um Vatertag rum. Allerdings fährt sie auch nur eingeschränkt. Die vierte Fahrt am Nachmittag um 17 Uhr wurde gestrichen und statt an fünf Haltepunkten stoppt das Schiff nur einmal zwischendurch am Ausstieg Oveney. Ansonsten beginnen und enden die 50-minütigen Touren am Anleger Heveney, wo derzeit auch die Passagiere der MS Schwalbe aussteigen (Einstieg für die Schwalbe ist das Freizeitbad Heveney).

Wenn zu wenig Fahrgäste aufs Schiff warten, kann es auch mal sein, dass die Fahrten ausfallen. „Das rechnet sich dann einfach nicht“, sagt Daniela Schmidt. Man merke schon, dass die Menschen wegen Corona noch zurückhaltender sind. Dass die maximale Personenzahl an Bord coronabedingt von deutlich über 200 auf höchstens 60 bis 70 verringert werden muss, ist also nicht das Hauptproblem. Vielleicht schon eher das Wetter. „Wir fahren nur bei guter Witterung“, sagt Schmidt. Immerhin kann man direkt an Bord gehen und muss nicht wie bei der Schwalbe die Tickets vorab bestellen.

Die MS Kemnade fährt ab Samstag (18. Juli) stündlich um 14, 15 und 16 Uhr ab Hafen Heveney. Die Rundfahrt auf dem Stausee kostet sieben Euro.http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel,_Bilder_und_Videos_aus_Witten{esc#225940089}[teaser]