Witten. Letztes Jahr hat der Wittener Rat das Verbot von Straßenmusik gekippt. Doch Regeln gibt es bis heute nicht, sagen die Piraten.
Die Piraten veranstalten am Freitag (10. Juli) ein Straßenkulturfestival mit Live-Musik und Straßenmalerei auf dem Berliner Platz in Witten. Damit will die Ratsfraktion zeigen, wie lebendig und bunt die Innenstadt sein kann – und gleichzeitig transparente Regeln für Straßenkultur in der Stadt einfordern.
Im November 2019 hatte der Stadtrat mehrheitlich dafür gestimmt, das generelle Verbot von Straßenmusik abzuschaffen. Die Verwaltung wollte daraufhin Regeln aufstellen, wie Straßenkultur in den Fußgängerzonen in ihrer gesamten Bandbreite ermöglicht werden kann. Geändert habe sich seitdem dennoch nichts, klagen die Piraten. Das Ordnungsamt lasse weiter keine Straßenmusik zu.
Straßenmaler beteiligt sich an Festival in Witten
Die Piraten kämpfen seit Jahren gegen das Wittener Straßenmusikverbot. Bei dem Festival am Freitag sollen ab 16 Uhr Musiker eine Bühne erhalten. Der Wittener Künstler Jonas Heinevetter wird zudem eine Straßenmalerei auf den Asphalt bringen.
Denn auch Straßenmaler müssen in Witten ein umfangreiches Genehmigungsformular unterzeichnen, während sie zum Beispiel in den viel größeren Städte Dortmund und Köln ganz ohne bürokratische Hürden einfach loslegen und die Stadt mit ihren Kunstwerken verzaubern können, so die Piraten. „Statt diese einfache Möglichkeit zur Belebung der Innenstadt weiter zu verhindern, muss die kleinkarierte und bürokratische Verbotspolitik unter Bürgermeisterin Leidemann endlich ein Ende haben“, sagt Ratsmitglied und Bürgermeisterkandidat Stefan Borggraefe.
Die Piraten fordern transparente Regeln für Straßenkultur. Darin sollen sowohl die Interessen der Künstler als auch der Anwohner und Händler berücksichtigt werden. Der Vorschlag der Partei: Musiker könnten etwa alle 30 Minuten den Ort wechseln müssen. Zusätzlichen Genehmigungen oder andere bürokratische Hürden lehnen die Piraten an.
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