Witten. „Hier ist absolutes Chaos“: Seit Donnerstag ist die Pferdebachstraße in Witten zwischen Westfalen- und Schlachthofstraße voll gesperrt.

Die Pferdebachstraße in Witten ist seit Donnerstagmorgen (18.6.) eine Sackgasse. Zwischen Westfalen- und Schlachthofstraße ist nun voll gesperrt, denn in Höhe des Rheinischen Esels erneuert Open Grid Europe (OGE) eine Fernglasleitung. Der Verkehr wird über die Westfalenstraße, die Dortmunder Straße und die Ardeystraße umgeleitet.

„Hier ist absolutes Chaos“, sagt Johannes Schöppinger vom Taxibetrieb an der Westfalenstraße. Schon den ganzen Morgen sei auf der Einbahnstraße Stau. Denn den Autofahrern, die von Stockum aus in Richtung Innenstadt wollen, bleibe nichts anderes übrig, als den zwei Kilometer langen Umweg zu fahren.

Wittenerin regelt Verkehr auf der Westfalenstraße

Auch Anna Lechner-Elmarhaus vom Karosseriebetrieb „Autoloft“ an der Westfalenstraße hat das Verkehrschaos am Donnerstag (18.6.) beobachtet. Bereits ab dem Kreisverkehr an der Universität würde sich der Verkehr stauen, sagt sie. Nur im Schritttempo ginge es dann über die Westfalenstraße weiter in Richtung Dortmunder Straße.

Anna Lechner-Elmarhaus, Inhaberin der Autokarosserie „Autoloft“, hat am Donnerstagmorgen (18.6.) den Verkehr auf der Westfalenstraße geregelt.
Anna Lechner-Elmarhaus, Inhaberin der Autokarosserie „Autoloft“, hat am Donnerstagmorgen (18.6.) den Verkehr auf der Westfalenstraße geregelt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Heute Morgen ging hier gar nichts mehr“, sagt die 49-Jährige. Ein Lkw-Fahrer hätte am rechten Fahrbahnrand geparkt, weil er dort einen Betrieb mit Ware beliefern wollte. Doch die Autos seien so dicht aufgefahren, dass auf der engen Einbahnstraße kein Platz für den Gabelstapler gewesen sei.

„Also habe ich kurzerhand den Verkehr geregelt“, sagt Lechner-Elmarhaus. Mit einer orangefarbenen Warnweste habe sie sich auf die Straße gestellt und die Autos gestoppt, sodass der Fahrer die großen Holzplatten abladen konnte.

Wittener fahren in Schrittgeschwindigkeit Richtung Innenstadt

Doch nicht nur die an der Westfalenstraße ansässigen Betriebe stört der umgeleitete Verkehr. Das ständige „Stop-and-Go“ raubt auch den Autofahrern die Nerven. Denn nur wenige Autos schaffen es an der Dortmunder Straße bei Grün über die Ampel.

Auch nach der Kreuzung geht es nicht schneller voran. In Richtung Innenstadt staut sich der Verkehr, immer wieder kommt es zum Stillstand. „Die Dortmunder Straße kann den gesamten Verkehr überhaupt nicht auffangen“ sagt Taxi-Unternehmer Johannes Schöppinger.

Pferdebachstraße in Witten bleibt bis Mitte August gesperrt

Noch bis Mitte August sollen die Bauarbeiten andauern. Das bereitet Anna Lechner-Elmarhaus Sorgen: „Viele meiner Kunden tun sich das Verkehrschaos mit Sicherheit nicht an.“ Stattdessen würden sie sich lieber einen anderen Betrieb in der Gegend suchen. Sie schlägt daher vor, den Verkehr bereits am Kreisverkehr an der Universität umzuleiten.

Krankenhaus bleibt erreichbar

Trotz der Vollsperrung bleibt das Evangelische Krankenhaus Witten weiterhin über die Pferdebach- beziehungsweise die Diakoniestraße erreichbar. Wer die Klinik verlassen möchte, fährt über die Westfalenstraße in Richtung Innenstadt.

Das Medizinische Zentrum und weitere Geschäfte wie das Boni-Center, die Sparkasse und der Getränkemarkt sind nur von der Ardeystraße aus zu erreichen.

Dem widerspricht Stadtsprecher Jörg Schäfer: Von dem Kreisel würden nur kleinere Seitenstraßen abführen, die für so einen Umleitungsverkehr nicht geeignet seien.

Wittener können Baustelle an der Westfalenstraße umfahren

Die einzige Alternative, die noch in Frage kommt, sei eine großräumigere Umleitung ab der Kreuzung Pferdebachstraße/Liegnitzer Straße. „Dort haben wir Hinweistafeln aufgestellt, die auf die Sperrung der Pferdebachstraße hinweisen“, so Schäfer. Der Durchgangsverkehr habe ab dort die Möglichkeit, eine andere Route zu nutzen.

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Taxi-Unternehmer Johannes Schöppinger befürchtet jedoch, dass sich die Situation auf der Westfalenstraße auch in den kommenden Wochen nicht beruhigen wird. „Die Arbeiter sollen bloß Tempo machen, damit sich die Baustelle nicht noch in die Länge zieht.“

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