Witten. Die Geschäftsführung der Edelstahlwerke Witten betont die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. An der Landesbürgschaft arbeite man mit Hochdruck.
Im Kampf um das Fortbestehen der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten betont nun die Geschäftsführung die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. Es sei nicht der Fall, dass DEW nach drei Monaten zahlungsunfähig sei. Vielmehr würde regelmäßig eine Liquiditätsplanung aufgestellt und gegenüber Betriebsräten und Aufsichtsratsmitgliedern dargelegt.
Hierbei würden die nächsten drei Monate und die für diesen Zeitraum eingehenden Zahlungen und Verpflichtungen betrachtet. „Es ist also eine rollierende Betrachtung, die sich Woche für Woche wiederholt“, so die Geschäftsführung. Auch Holger Lorek vom IG Metall Vorstand und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates betont diese fortlaufende Finanzplanung. „Wir haben keine Erkenntnisse, dass hier in drei Monaten das Licht ausgeht“, so Lorek.
Vertrauensleute hatten Ende März vor Insolvenz bei DEW gewarnt
Die Vertrauensleute der IG Metall bei DEW hatten bereits Ende Mai vor einer drohenden Insolvenz des Unternehmens „in den kommenden Monaten“ gewarnt. Für dieses Jahr und in 2021 und 2022 fehlen den Edelstahlwerken nach eigenen Angaben jeweils 13 Millionen Euro. Der Auftragseinbruch durch die Corona-Krise schränke den finanziellen Spielraum in den kommenden Monaten extrem ein, heißt es. Das könnte „eine große Herausforderung für die Zukunft und den Fortbestand der DEW darstellen“.
Auf einer Versammlung der Vertrauensleute am Mittwoch (10.6.) war die Geschäftsführung scharf dafür kritisiert worden, den angekündigten Antrag für eine Landesbürgschaft über 50 Millionen Euro bislang nicht gestellt zu haben. „Wesentliche Arbeiten“ an dem Antrag würden sich verzögern, weil Prognosen zur Dauer der Corona-Krise und zur Geschwindigkeit der Besserung der Konjunktur äußerst schwer zu treffen seien, teilt die Geschäftsführung mit. Ein Ausblick über fünf Jahre mit allen wirtschaftlichen Kennziffern sei aber notwendiger Bestandteil des Antrags. „Wir sind mit Hochdruck dran“, betont die Geschäftsführung.
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