Witten. Eine Erzieherin einer Wittener Kita hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Fünf Kollegen und elf Kinder sind in Quarantäne und werden getestet.

Eine Erzieherin aus einer Wittener Kita ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Kreisgesundheitsamt hat fünf weitere Mitarbeiter der Einrichtung und elf Kinder als Kontaktpersonen ermittelt.

Diese sollten laut Kreis noch am Freitag auf das Coronavirus getestet werden. Die betroffenen Mitarbeiter, die Kinder und deren Eltern sollen sich – wie die Infizierte auch – in Quarantäne befinden.

Der Kreis gibt keine weiteren Auskünfte zu dem neuen Corona-Fall. Unklar ist also, um welche Wittener Kita es sich handelt und wie sehr die Einrichtung durch den Ausfall von insgesamt sechs Erzieherinnen betroffen ist.

Am Montag startet auch in Witten der eingeschränkte Regelbetrieb

Am Montag startet in den Tagesstätten der eingeschränkte Regelbetrieb. Dann sollen auch wieder alle 3130 Kita-Kinder der Stadt betreut werden. Bislang gab es nur eine Notbetreuung. Zuletzt durften am 28. Mai die 816 Vorschulkinder in ihre Kitas zurückkehren. Träger hatten schon vorab Sorgen bezüglich Infektionsschutz und Hygieneregeln geäußert.

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„So eine Nachricht beunruhigt, weil es immer passieren kann“, sagt Birgit Crone vom Kindergartenverbund des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten. Sie fühle sich aber gut durch die zuständigen Behörden wie etwa das Gesundheitsamt beraten. Es bleibe zu hoffen, dass es in den Kitas des Kirchenkreises keinen Corona-Fall geben werde. „Und dass die Kinder nun erstmal wiederkommen können.“

Erzieherin: Das ist sehr erschreckend

Als „sehr erschreckend“ bezeichnet eine städtische Erzieherin, die anonym bleiben möchte, die nun bekannt gewordene Infektion. Das Risiko fühle sich dadurch wieder „sehr nah“ an. „Ab Montag wird es hier wieder pickepackevoll.“ Zum Schutz von Erziehern und Kindern hätte sich die Wittenerin einen eingeschränkten Regelbetrieb erst nach den Sommerferien gewünscht. Viele Kolleginnen hätten Angst.

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Die Auflagen, die Kindertagesstätten nun erfüllen müssten, seien in der Theorie zwar nett, aber in der Praxis nur schwer umsetzbar. „Wer diese Regeln aufgestellt hat, hat noch nie eine Kita von innen gesehen“, so die Erzieherin. So gibt es etwa die Empfehlung, bei direkter Interaktion mit den Kindern eine Maske zu tragen. „Da muss man sich fragen, ob man seinen Job vernünftig machen oder auf die eigene Gesundheit achten will.“

Kreis: Müssen Lage im Blick behalten und schnell reagieren

In der Awo-Kita an der Kreisstraße blickt man gelassen auf die kommende Öffnung. „Wir haben keine Bedenken wegen eines erhöhten Risikos“, sagt Einrichtungsleiter Patrick Bräuer.

Angesichts der Lockerungen in allen Lebensbereichen sei der Zeitpunkt richtig. Und schließlich wisse man auch nicht, wo sich die betroffene Erzieherin angesteckt habe. Dies könne auch im Privatleben passiert sein.

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„Wir müssen weiter die Augen aufhalten und schnell reagieren“, heißt es seitens des Kreises zum ersten bestätigten Corona-Fall im Umfeld einer Kita. Die infizierte Erzieherin ist selbst keine Wittenerin, lebt aber im Kreis-Gebiet.

Die Stadt gibt sich in dem Fall sehr zugeknöpft. Das Jugendamt habe alles Nötige getan um die Öffnung der Kitas nach den Vorgaben des Landesministeriums zu ermöglichen und werde dies auch weiterhin tun, heißt es lediglich auf Nachfrage.

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