Witten. Nach zwölf Wochen Corona-Zwangspause wird in Witten wieder fürs Klima gestreikt. Aber wie viele dürfen bei den strengen Auflagen protestieren?
Jeden Monat wird in Witten fürs Klima gestreikt – normalerweise. Denn wegen der Corona-Krise ließen die Aktivisten der "Fridays for Future"-Bewegung die Demo in Witten im März und April ausfallen. Am Freitag (29.5.) traf sich die Ortsgruppe Witten erstmals wieder auf dem Rathausplatz. Mit Mundschutz und Abstand wollten sie ein Zeichen für den Klimaschutz setzen.
Schon vorab hatten die Klimaschützer angekündigt, dass der erste Streik seit drei Monaten unter "strengen Infektionsbedingungen" stattfinden soll. So wurde die Teilnehmerzahl auf 50 beschränkt. "Wir gehen aber davon aus, dass heute weniger Leute kommen", sagt Organisator Leander Holtz eine halbe Stunde, bevor es losgeht. Denn viele Schüler und Studenten hätten keinen Unterricht. Erfahrungsgemäß sei es dann schwieriger, die jungen Leute zu mobilisieren.
Wittener Klimaschützer ziehen nicht durch die Innenstadt
Am Ende sind es aber dann doch um die 50 Menschen, die sich um zwölf Uhr auf dem Rathausplatz versammeln. Damit jeder Abstand hält, wurden vorab mit gelber Kreide Kreise auf den Boden gemalt. Die allermeisten tragen außerdem einen Mundschutz. Allerdings fallen sich die ein oder anderen zur Begrüßung in die Arme. Viele haben sich seit der letzten Demo im Februar nicht gesehen.
Verzichtet wird diesmal auf den gewohnten Marsch durch die Wittener Innenstadt. Zwar sei das mittlerweile wieder erlaubt, so Leander Holtz. Man habe sich aus Sicherheitsgründen aber dagegen entschieden. Stattdessen gibt es ein buntes Programm mit Musik und Reden.
Kohlekraftwerk Datteln 4 ist Thema beim Klimastreik in Witten
"Es ist wichtig, dass wir auch in Zeiten von Corona den Klimaschutz nicht vernachlässigen", ruft Organisatorin Noura in die Menge. Die Corona-Krise sei eine Chance, die Zukunft klimafreundlicher zu gestalten. Entsprechend müssten die Hilfspakete der Bundesregierung für die Wirtschaft auch dem Klima zugute kommen.
Kritisiert wird das Kohlekraftwerk "Datteln 4", das am Samstag (30.5.) ans Netz geht. "Das ist für uns ein Rückschritt in der Klimapolitik", sagt ein Demo-Teilnehmer. Daher wollen die Wittener weiter für die Klimaziele kämpfen – auch in Corona-Zeiten. Leander Holtz: "Wir wollen nicht warten, bis die Pandemie irgendwann vorbei ist."
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