Witten. Zum großen ökumenischen Gottesdienst lädt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Witten am Pfingstmontag. Gefeiert wird er im Autokino.

Im Autokino am Kemnader See, das von der WAZ präsentiert wird, gibt es noch mehr als Filme, Comedy und Musik. Am Pfingstmontag lädt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Witten um elf Uhr zu einem großen ökumenischen Gottesdienst vor der Mega-Leinwand in Heveney.

Wittener Gemeinden: „Gerade an Pfingsten spielt die Konfession überhaupt keine Rolle“

Es ist die vierte – und die ungewöhnlichste – Aktion der noch jungen Arbeitsgemeinschaft, die erst vor anderthalb Jahren gegründet wurde. Alle Konfessionen sind darin vertreten: Protestanten wie Katholiken, Baptisten, Neuapostolische Kirche, Freie evangelische Gemeinde (FeG) sowie die Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche. Ist es nicht ein Problem, all die Glaubensrichtungen unter einen Hut zu bringen? „Nein, gar nicht. Am Geburtstag kommt die Familie eben zusammen“, sagt Pfarrer Hinrich Schorling von der Kreuzgemeinde. „Da haben vielleicht alle unterschiedliche Ansichten – aber gefeiert wird gemeinsam.“

Pfarrer Claus Humbert aus Witten betont: „Gerade an Pfingsten spielt die Konfession überhaupt keine Rolle.“
Pfarrer Claus Humbert aus Witten betont: „Gerade an Pfingsten spielt die Konfession überhaupt keine Rolle.“ © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Und welcher Termin würde sich dazu besser eignen als Pfingsten – der Geburtstag der Kirche selbst. „Es soll so sein wie vor 2000 Jahren“, sagt ACK-Sprecher Claus Humbert. Der Heilige Geist lasse die Gläubigen eben in vielen Sprachen reden. Knapp 50 Tage nach Ostern wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert. Laut Neuem Testament kam er auf die Apostel und Jünger herab, als sie zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem versammelt waren. Dieses Datum wird deshalb auch als Gründung der Kirche verstanden.

„Gerade an Pfingsten spielt die Konfession überhaupt keine Rolle, im Gegenteil: Es ist ein Fest der Einigkeit“, sagt Humbert. Deswegen sei die Idee, im Autokino einen Gottesdienst zu feiern, auch von allen beteiligten Gemeinden gleich begeistert aufgenommen worden. Pastorin Anja Ströhmann von der Freien Gemeinde nickt: „Wir haben einen sehr guten und engen Draht zueinander. Das ist sehr unkompliziert bei uns.“

Der Gottesdienst in Witten wird für alle „völlig normal völlig unnormal“

Da jede Gemeinde unterschiedlich Pfingsten feiere, werde der ökumenische Gottesdienst für alle „völlig normal völlig unnormal“ sein, so Humbert. An der Gestaltung sei von jeder Gemeinde ein Vertreter beteiligt. Außerdem spielt eine Band der Martin-Luther-Kirchengemeinde. Wie schon beim Kirchentag wird Schauspielerin Britta Lennhardt auch bei diesem ACK-Projekt wieder mit dabei sein. Nicht nur mit einem Anspiel, ihr Auftritt soll sich diesmal wie ein roter Faden durch den Gottesdienst ziehen und die Besucher sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen bringen. Noch steht das Programm nicht endgültig fest. Eine Idee hat die Schauspielerin jedoch schon. „Vielleicht nehme ich die Frömmigkeit aufs Korn.“

Karten vorab online reservieren

Der Gottesdienst am Pfingstmontag, 1. Juni, auf der Wiese vor dem Freizeitbad Heveney ist kostenlos. Wer dabei sein will, muss aber vorab eine Karte reservieren. Das ist möglich unter ack-witten.de oder direkt beim Autokino unter autokino-kemnadersee.de

Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr und soll etwa eine Stunde dauern. Es wird aber gebeten, etwas eher anzureisen, damit die Autos in Ruhe und Ordnung eingeparkt werden können.

Für 350 Autos ist Platz im Gottesdienst. Die Veranstalter haben „überhaupt keinen Zweifel“, dass die Karten rasch vergeben sein werden, zumal die Veranstaltung der zentrale Gottesdienst am Pfingstmontag in der Stadt sein wird. Die Organisation macht der ACK ebenfalls keinen Kummer. „Dass mit der Technik und dem Ablauf hier läuft super“, versichert Pfarrer Claus Humbert. Auch die Kino-Betreiber seien sehr engagiert mit im Boot. Das Einzige, was noch Sorgen macht, ist das Wetter. Wenn nämlich an Pfingsten die Sonne scheint, ist auf der Leinwand morgens um elf nichts zu sehen. Dann bleiben nur die Bühne und die Übertragung aufs Autoradio. „Regen oder Sturm können wir aber auch nicht gebrauchen“, sagt Anja Ströhmann. Ein bedeckter Himmel wäre prima – der Heilige Geist kommt schließlich auch durch Wolken.

Auch interessant