Witten. Evangelische, katholische, neuapostolische und freikirchliche Gemeinden schließen sich zur „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ zusammen.
Bislang haben die christlichen Gemeinden in Witten eher nebeneinanderher gearbeitet. Das soll sich nun ändern. Sechs verschiedene Mitglieder schließen sich in der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und Gemeinden in Witten“ (ACK) zusammen und feiern ihre Gründung am kommenden Sonntag mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Erlöserkirche. „Die Zeit war reif“, sagt Julia Holtz, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten.
Dem Zusammenschluss gehören neben dem Evangelischen Kirchenkreis noch die Römisch-Katholische Kirche, die Baptistengemeinde, die Evangelisch-Lutherische Kreuzgemeinde, die Freie Evangelische Gemeinde aus Bommern und die Neuapostolische Kirche an. Zusammenarbeit, gegenseitiger Austausch sowie die Verbundenheit und die Förderung des respektvollen und wertschätzenden Umgangs miteinander stehen ganz oben auf der Agenda.
Brandanschlag in Annen als Beispiel
„Wir wollen mit einer Stimme sprechen, wenn es drängt“, sagt etwa Claus Humbert vom Evangelischen Kirchenkreis. Immerhin gebe es Situationen, in denen eine kirchliche Stimme nötig sei. Der Brandanschlag auf die Moschee in Annen im April 2015 wäre ein solcher Fall gewesen, bei dem man mit einer Stimme hätte an die Öffentlichkeit treten können.
Die Idee eines solchen gemeinsamen Arbeitskreises ist nicht neu. Auf Bundesebene arbeiten die christlichen Kirchen bereits seit 1948 zusammen. Vor rund einem Jahr wurde schließlich auch unter den Wittener Christen eine Gründung intensiviert.
Konstituierende Sitzung am 6. Februar
In den letzten Monaten entstand eine Satzung, die konstituierende Sitzung, in der auch der Vorsitz gewählt wird, findet am 6. Februar des nächsten Jahres statt. „Die Gründung hat eine Wirkung nach innen und außen“, findet Martin Plücker von der Freien Evangelischen Gemeinde.
Zum einen vernetzen sich die einzelnen christlichen Gemeinden besser untereinander, zum anderen will sich der ACK nach außen erkennbar zeigen. Gerade in einer Zeit, „wo der Glauben in der Gesellschaft an Bedeutung verliert“, betont Plücker.
Negative Stimmen habe es in den jeweiligen Kirchen zu der Idee nicht gegeben. „Der Zuspruch war sehr groß“, so Plücker. Und Julia Holtz ergänzt: „Wir stehen ja alle für den gleichen Glauben.“