Witten. Galeria Karstadt Kaufhof will viele Filialen schließen. Für die Wittener Innenstadt wäre der Verlust des Warenhauses laut Verdi „fatal“.
Der ums Überleben kämpfende Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will fast jede zweite seiner 170 Filialen in Deutschland schließen und kündigt einen weiteren Stellenabbau in seinen verbleibenden Häusern an. Für Witten wäre ein Verlust des einstigen Horten-Hauses „fatal für die gesamte Innenstadt“, so Verdi-Gewerkschaftssekretärin Monika Grothe. Noch ist nicht bekannt, ob die Wittener Filiale betroffen ist.
Denn bislang würden nur Zahlen kursieren, so Grothe, bei Verdi Südwestfalen zuständig für den Bereich Handel. Es gebe auch noch keine schriftlichen Informationen. „Wir wissen daher nicht, nach welchen Kriterien die Unternehmensleitung die Filialen, die geschlossen werden sollen, auswählen wird.“ Auch nicht, wo Personal eingespart werden soll.
Erst im Dezember war ein neuer Tarifvertrag zwischen Galeria Kaufhof Karstadt und Verdi geschlossen worden
„Nachdem wir den Integrationstarifvertrag abgeschlossen hatten, haben wir gehofft, dass die Beschäftigten nun endlich zur Ruhe kommen können“, sagt Grothe. Ende letzten Jahres hatte die Gewerkschaft einen neuen Tarifvertrag für die Fusion von Galeria Kaufhof und Karstadt ausgehandelt - inklusive Standort- und Beschäftigungsgarantien bis 2024. Dies ist nun hinfällig. „Eine bittere Nachricht“, so Grothe.
Am Montagmittag heißt es Schlange stehen in dem beliebten Kaufhaus an der oberen Bahnhofstraße. Nur die Hauptkasse im Erdgeschoss ist besetzt. Deswegen stehen zahlungswilligen Kunden bis in die Schreibwarenabteilung an. Die Zahl der Mitarbeiter ist dagegen überschaubar: Nur zwei, drei scheinen es pro Etage zu sein.
Wie es um das Wittener Haus steht, weiß offenbar auch die Belegschaft nicht. „Solange das Schutzschirmverfahren läuft, wird nichts entschieden“, heißt es. „Und das läuft noch sechs Wochen.“ Aktuell arbeiten am Standort Witten rund 40 Personen.
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