Witten. Die Restaurierung des historischen Bauernhauses kann starten. Der Günnemann Kotten in Witten-Rüdinghausen bekommt 350.000 Euro vom Bund.

Die Restaurierung des Günnemann Kotten kann kommen: Das historische Bauernhaus in Rüdinghausen bekommt 350.000 Euro vom Bund aus dem Topf des Denkmalschutz-Sonderprogramms. Dafür hatte sich der heimische Bundestagsabgeordnete Ralf Kapschack (SPD) eingesetzt. Marc Junge, der Erste Vorsitzende des Bürgervereins, der das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert erhalten und zu einem Bürgerzentrum umbauen will, ist über die genehmigte Unterstützung begeistert: „Wir sind überglücklich und dankbar. Zum ersten Mal schöpfen wir Hoffnung und können nach vorne blicken.“

Die Brunebecke, die über das Grundstück fließt, soll renaturiert werden. Marc Junge hat mit seinen Vereinskollegen und den Ämtern entsprechende Pläne entwickelt.
Die Brunebecke, die über das Grundstück fließt, soll renaturiert werden. Marc Junge hat mit seinen Vereinskollegen und den Ämtern entsprechende Pläne entwickelt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Lange war die Zukunft des „Günnemann-Kotten“ in Witten-Rüdinghausen ungewiss. Der Bürgerverein „Günnemann Kotten e.V.“ konnte das verfallene Bauernhaus dank zahlreicher Spenden erwerben, für den Umbau fehlte aber bislang das Geld. Anfang des Jahres hatte der Trägerverein daher einen Antrag auf Förderung durch das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes gestellt. Die Zusage über die 350.000 Euro sei ein Anfang, so Junge. „Jetzt kann es im Sommer endlich losgehen.“ Er hofft, dass durch die Zusage vom Bund auch die anderen Stiftungen mitziehen werden. Insgesamt veranschlagt der Verein die Restaurierungskosten auf 725.000 Euro.

Haus wäre ein geeigneter Lernort der Demokratie

Kapschack: „Ich freue mich, dass das Engagement von Marc Junge und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern belohnt wird. Das historische Bauernhaus wiederherzurichten, seine historische Bedeutung und das Thema Nachhaltigkeit anfassbar zu vermitteln – diese Ziele rücken etwas näher. Da Teile der früheren Besitzerfamilie der NSDAP und anderen historischen Parteien angehörten, wäre das Haus zudem ein geeigneter Lernort der Demokratie.“

Unter anderem will der Verein den Bauerngarten wiederherstellen, Kräuter und Gemüsesollen angebaut und Kleintiere gehalten werden. Führungen und Ausstellungen sollen Bewohnern aus dem Stadtteil und dem Umkreis, Schülern und anderen Interessierten historische Einblicke ermöglichen – hautnah erlebbar. Bei der historisch fundierten Aufarbeitung der Stadtteil-Geschichte unterstützt der Heimatverein Rüdinghausen.

Auch interessant