Witten. Die Awo EN hat für 150 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Das liege auch am Verhalten von Städten und Kreisen, so Geschäftsführer Jochen Winter.
Die Arbeiterwohlfahrt EN hat für mehr als 150 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Die Pandemie betreffe die Awo schmerzhaft und „vielleicht sogar existenzbedrohend – an vielen Stellen, auf die aktuell kaum jemand achtet“, so Geschäftsführer Jochen Winter.
Der Freizeit-, Kur- und Erholungsbereich liege nach einer Stornierungswelle komplett brach. Die Frühförderstellen „Rabe“, die Kinder dabei unterstützen, Entwicklungsverzögerungen aufzuholen, seien durch Betretungsverbote sechs Wochen komplett auf Null heruntergefahren worden. Auch Maßnahmen mit dem Ziel, Menschen auf dem Weg in Arbeit zu begleiten, seien unterbrochen. Für mehr als 100 Schulbegleiter hätten Kreis und Städte teilweise die Zahlungen ebenfalls eingestellt.
Awo-Chef: „Städte nutzen Schutzschirm zur eigenen Entlastung“
„Fatalerweise nutzen viele Städte und Kreise und teilweise auch die Landschaftsverbände das neue Sozialdienstleister-Einsatzgesetz, das als Schutzschirm für den Erhalt der Infrastruktur der Sozialen Arbeit erfunden wurde, zu ihrer eigenen wirtschaftlichen Entlastung. Dabei zwingen sie die Wohlfahrtsverbände in die Kurzarbeit, obwohl dies weder die Absicht noch die Voraussetzung für das Gesetz ist“, ärgert sich Winter.
Leidtragende seien die Mitarbeiter, die voraussichtlich für Monate auf die zu 40 Prozent ihres Einkommens verzichten müssen. „Unsere Schulbegleiter werden damit wieder abhängig von staatlichen Aufstockungen“, nennt Winter eine Folge der Entwicklung. Dass der Öffentliche Dienst die Bezüge seiner Kurzarbeiter auf 95 Prozent aufstocke, was sich die Awo einfach nicht leisten könne, sei empörend. Schließlich gehe es um die gleichen Tätigkeiten.
Auch interessant