Witten. Weil keine Mail den persönlichen Kontakt ersetzen kann, haben sich die Erzieherinnen des Pius-Kindergartens auf den Weg zu den Kindern gemacht.
Lange, ach so lange haben sie sich nicht mehr gesehen. Und noch so viele Mails mit Spielen und Bildern können den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Deswegen haben sich die Erzieherinnen des St. Pius Kindergartens in Rüdinghausen am Mittwoch (22. April) auf den Weg gemacht, um all "ihren" 45 Kindern bei einem Winke-Spaziergang einen kleinen Gruß vorbeizubringen.
Aufgeregt warteten die Kinder daheim oder am Straßenrand, bis der Bollerwagen mit dem bunten Regenbogen und den kleinen Geschenken - für jeden gab es etwas Süßes und ein Herz mit Foto - bei ihnen vorüberrollte. An einigen Stellen hatten die Eltern sogar eine Verpflegungsstation mit Getränken und Kuchen für den kleinen Tross aufgebaut, in dem außer den Erzieherinnen auch die beiden Kinder aus der Notbetreuung mitliefen. Die fünf konnten die Stärkung gut brauchen, denn weil es nach der langen Zeit so viel Redebedarf gab, dauerte die Tour viel länger als ursprünglich geplant: Über viereinhalb Stunden waren die Winke-Spaziergänger unterwegs.
"Danke, dass war wirklich wunderschön"
Aber die Anstrengung hat sich gelohnt, davon ist Einrichtungsleiterin Sina Dreyer überzeugt. "Für unsere Beziehung zu den Kindern, aber auch zu den Eltern war das nach der langen Zeit der Isolation ganz wichtig", sagt sie. Die Aktion sei super gelaufen und von den Eltern mit Begeisterung angenommen worden.
Das bestätigen auch die beiden Mütter Edna Völker und Kristina Reuter. "Danke, dass war wirklich wunderschön", so Kristina Reuter. Edna Völker, die mit den Kindern am Rheinischen Esel auf die Erzieherinnen gewartet hatte, ergänzt: "Die Kleinen waren schon vorher total aufgeregt." Nach der langen Zeit sei der erste Kontakt zunächst zwar etwas zögerlich gewesen. "Aber als das Eis dann gebrochen war, gab es ganz viel zu erzählen."
Übrigens: Nicht nur in St. Pius in Rüdinghausen, auch die anderen Kitas vermissen ihre Kinder. Die ev. Kita am Anger in Annen hat deshalb ein Banner mit einem großen roten Herz für die Kinder ins Fenster gehängt. Die bedankten sich mit hübschen selbstgemalten Bildern bei den Erzieherinnen.
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