Witten. . Das Freibad Witten-Annen ist seit 11. Mai geöffnet. Die Münzautomaten für Heißwasser wurden abgeschafft - ein Geschenk für Warmduscher.
Eine wichtige Nachricht für Freibadnutzer: Die Warmwasser-Münzautomaten in den Duschen haben die Stadtwerke in dieser Saison abgeschafft. Bislang musste man ein 10-Cent-Stück einwerfen, um eine Minute lang warm duschen zu können. Wer die Münze vergessen hatte, dem blieb nur die kalte Brause. Aber diese zähnebibbernden Zeiten sind passé, fortan gibt es warme Güsse kostenfrei für alle Badegäste.
Ansonsten hat sich wenig verändert auf der schönen Anlage an der Herdecker Straße. Seit Samstag ist das Freibad Annen geöffnet und trotz frischer Außentemperaturen sind die altbekannten Stammgäste bereits da. Etwa 400 Wittener kaufen sich traditionell eine Saisonkarte und schwimmen mitunter täglich ihre Bahnen. Sie hatten natürlich stets 10-Cent-Münzen für die Dusche danach in der Badetasche, andere jedoch nicht. Als nun die Elektronik der Münzautomaten kaputtging, entschieden sich die Stadtwerke, den Warmwasserhahn auch ohne Bezahlung zu öffnen.
Treppenanlage ist neu
Wochenlang haben die Bad-Mitarbeiter die Anlage auf Vordermann gebracht – die Becken geschrubbt, eine neue Treppe gemauert, den Rasen gemäht, drei Tage lang das Wasser einlaufen lassen. Mitarbeiter der Lebenshilfe bepflanzen die Blumenbeete. Vorm Kiosk stehen nun Holz- und nicht länger Plastiktische. So schmecken die obligatorische Freibad-Pommes auch besser!
Nach dem 1. Mai werden viele Badewillige oft unruhig, sagt Markus Borgiel, Prokurist bei den Stadtwerken. Den richtigen Eröffnungstermin zu finden, gleiche einem Lotteriespiel. Auch jetzt ist es eigentlich nachts noch zu kalt für den Badespaß. Die Oberfläche der drei Becken kühle schnell aus, deswegen laufen die beiden Heizkessel rund um die Uhr auf Hochtouren.
WDR lobt Wittener Bad
26 Grad Wassertemperatur – das ist ein Grund, weswegen das Annener Bad auch bei Auswärtigen sehr beliebt ist. On top kommt der gute Ruf: Im letzten Jahr erkor der WDR die Wittener Anlage zum zweitbesten Freibad in NRW. Ein großes Plus seien Sauberkeit und Wasserqualität. Erstaunlicherweise hat auch die Tatsache, dass es im Bad ein freies WLAN-Netz gibt, im letzten Jahr für steigende Besucherzahlen gesorgt.
Interesse am Schwimmen sinkt
Doch trotz des Superwetters 2018 werden die Besucherzahlen von einst nicht mehr erreicht. 100.000 werden an der Freibadkasse durchschnittlich pro Saison gezählt. 2018 waren es 110.000. Zum Vergleich: 1995 kamen noch 176.000 Leute. Woran es liegt? „Das ist das veränderte Freizeitverhalten“, sagt Markus Borgiel. „Die Medien wurden früher nicht so intensiv genutzt und das Freizeitangebot war längst nicht so vielfältig.“ Mit dem Ende der Sommerferien erlischt bei vielen auch die Lust auf den Badespaß.
Hinzu komme die Tatsache, dass 40 Prozent aller Kinder heutzutage nicht oder nur sehr schlecht schwimmen. Oft, weil die Eltern nicht mit ihnen üben gehen. „Dass sind Kunden, die uns wegbrechen“, sagt Badleiter Matthias Tepel. „Denn wer schon als Kind nicht ins Freibad geht, kommt auch als Erwachsener mit seinen eigenen Kindern nicht wieder.“
>> Eintrittspreise sind gleich geblieben
Voraussichtlich bis zum zweiten September-Wochenende hat das Freibad (Herdecker Straße 66) täglich von 6.30 bis 20 Uhr geöffnet.
Die Eintrittspreise sind gleich geblieben: Die Tageskarte für Kinder kostet 2,30, für Erwachsene 3,70 Euro. Nachlässe gibt’s für Rewirpower-Kunden und den Eintritt nach 18 Uhr.