Witten. Nun ist es entschieden: Das Zeltfestival fällt aus. „Kemnade in Flammen“ fällt aus. Und auf weitere große Feste müssen die Wittener verzichten.

Nach einer langanhaltenden, unsicheren Phase für den gesamten Festivalsommer 2020, ist nun die Entscheidung für die Absage aller Großveranstaltungen bis einschließlich 31. August seitens der Landesregierung am Mittwoch (15.4.) gefallen. Das heißt: Zeltfestival und „Kemnade in Flammen“ fallen aus. Und auf noch viel mehr müssen die Wittener weiterhin verzichten.

Es wäre das 13. Zeltfestival gewesen. Offenbar doch eine Unglückszahl, wie die Macher unlängst schon befürchtet hatten. Alle Veranstaltungen würden nun um ein Jahr verschoben und sollen dann vom 20. August bis zum 5. September stattfinden.

Tickets für das Zeltfestival Ruhr behalten ihre Gültigkeit

„Wir erfahren soeben eine Welle der Solidarität von Künstlern, Agenturen und Managements und sind sehr zuversichtlich, nahezu alle Veranstaltungen auch 2021 wieder anbieten zu können. Wir sind sehr dankbar über die gute Zusammenarbeit und die Nähe, die sich in den vergangenen Jahren zu Agenturen und Künstlern entwickelt hat und den positiven Ausblick auf die Verschiebung 2021 ermöglicht“, so Heri Reipöler, neben Lukas Rüger und Björn Gralla einer der drei Zeltfestival-Initiatoren.

Aufgrund der Vielzahl der Einzelveranstaltungen, werde der angepasste Spielplan für das nächste Jahr erst ab Mitte Mai/ Anfang Juni verfügbar sein. Bis dahin bitten die Organisatoren weiterhin um Geduld und Verständnis: „Tickets behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit.“ Weitere Informationen werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

„Kemnade in Flammen“ fällt seit über 30 Jahren erstmals aus

Das Volksfest „Kemnade in Flammen“, das am Pfingstwochenende steigen sollte, wurde schon vor der Entscheidung des Landes gekippt. Vom 29. Mai bis 1. Juni sollte das Fest wieder Zehntausende Besucher an den Stausee locken. Als Stargast war die Band Mia gebucht. Nach den Protesten im vergangenen Jahr sollte auch das Höhenfeuerwerk am Samstag und Sonntag gezündet werden.

Veranstaltungsleiter Frank Gerwers hatte schon im Vorfeld eine Absage als „alternativlos“ bewertet. Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten fällt das Spektakel nun also aus. Auch das See- und Hafenfest in Heveney am zweiten Juli-Wochenende kann nicht stattfinden.

Das Kulturforum – es bespielt Saalbau und Haus Witten – hatte zunächst alle Veranstaltungen bis zum 19. April abgesagt. Der Online-Veranstaltungskalender ist ausgesetzt. Doch nun bleiben Theatervorstellungen und Konzerte ebenfalls bis 31. August untersagt.

Wittener Stadtmarketing mit Rückabwicklung der Tickets beschäftigt

Das „Aus“ betrifft damit auch die nächste Großveranstaltung des Stadtmarketings: die Himmelfahrtskirmes (21. bis 25. Mai). Auch die beliebte Tafelmusik, die am 25. Juli stattfinden sollte, hat nun wohl keine Chance mehr. Die Stadtmarketing-Mitarbeiter haben zurzeit alle Hände voll zu tun mit der Rückabwicklung von bereits gekauften Veranstaltungstickets.

Comedy-Veranstaltungen sind schon auf November verlegt. Aber Party machen in der Werkstadt? Vermutlich nicht. „Wir schweben noch im Dunkeln, wissen nicht, was nach dem 3. Mai ist, wenn das Kontaktverbot vielleicht aufgehoben wird“, sagt Geschäftsführer Christian Adams, befürchtet aber, dass das mit den Partys nichts mehr wird in diesem Jahr. Man warte nun auf offizielle Details. „Das alles ist ein hartes Brot und zehrt an den Nerven.“

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