Witten. Wittener SPD fordert, Kinder aus einkommensschwachen Familien müssten in der Corona-Krise finanzielle Unterstützung zum Computer-Kauf bekommen.

Die Corona-Pandemie hat den Schulunterricht digitalisiert und nach Hause verlagert. Doch längst nicht alle Schüler würden über die nötige technische Ausstattung verfügen, meint Birte Güting, schulpolitische Sprecherin der Wittener SPD-Ratsfraktion. Die Sozialdemokratin, die selbst ein Bochumer Gymnasium leitet, fordert: "Familien mit geringem Einkommen müssen für den Kauf geeigneter Geräte jetzt Gelder aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT) erhalten."

In manchen Bundesländern werde das schon länger so gehandhabt. Auch Nordrhein-Westfalen müsse das spätestens in der aktuellen Notsituation ermöglichen. Mit einem dringenden Appell hat sich Dr. Birte Güting daher jetzt an die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Nadja Büteführ sowie den SPD-Bundestagsabgeordneten Ralf Kapschack gewendet und die Abgeordneten um Unterstützung für ihren Vorstoß gebeten. „Regelmäßig werden hier Klassenfahrten aus dem BuT-Topf finanziert. Dabei ist es doch viel wichtiger, das Geld in die grundsätzliche Arbeitsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu investieren. Das ist eine zentrale Frage der Bildungsgerechtigkeit.“

Schulen sollen schnell und unbürokratisch helfen

Die schulpolitische Sprecherin kann sich gut vorstellen, dass die Wittener Schulen dazu in der Lage wären, auf der Grundlage ihrer vorhandenen digitalen Konzepte den betroffenen Familien schnell und unbürokratisch Bescheinigungen für den Bedarf konkreter Geräte auszustellen. „Sollten die erforderlichen Genehmigungen der Stadtverwaltung in der Krise auf sich warten lassen, könnten die Fördervereine der Schulen oder auch die Eltern selbst das Geld für die Geräte möglicherweise vorstrecken.“

In der aktuellen Krise zeige sich, dass es bei der Digitalisierung von Schule auch noch andere unerledigte Baustellen gebe: „Die Kollegen setzen zur Zeit ihre privat finanzierten Geräte ein, um Material bereitzustellen. Es fehlt die notwendige Ausstattung mit Dienstgeräten.“ Damit seien auch wichtige Fragen des Datenschutzes verbunden, die dringend gelöst werden müssten.

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