Witten. Nach den vielen Toten in Altenheimen wie in Wolfsburg klingeln auch im EN-Kreis die Alarmglocken. In Witten wird nun ein ganzes Heim getestet.
Die vielen Corona-Toten in Altenheimen rufen auch den EN-Kreis auf den Plan. Hier wurde bisher zwar bisher nur ein positiver Fall aus dem Awo-Seniorenzentrum an der Egge in Witten bekannt. Aber man will auf Nummer sicher gehen. Nun wird das komplette Heim getestet – nicht nur in Witten.
Das Kreisgesundheitsamt hat Massentests auch dort angeordnet, wo es begründete Verdachtsfälle auf eine Infektion mit dem Coronavirus gibt. Das ist im Haus Elisabeth in Ennepetal und im „Dorf am Hagebölling“ in Gevelsberg der Fall. Insgesamt wird bei fast 800 Bewohnern und Mitarbeitern ein Abstrich gemacht.
Im Awo-Heim an der Egge in Witten werden 172 Bewohner und 145 Mitarbeiter getestet
Das Heimpersonal war bereits am Dienstag (7.4.) dran. An der Egge, mit mehr als 160 Plätzen eines der größten Häuser in Witten, wurden 145 Beschäftigte getestet. Am Mittwoch (8.4.) kommen die 172 Bewohner an die Reihe. Der Kreis will so ausschließen, dass sich das Virus doch noch verbreiten könnte und außerdem den möglichen Ernstfall proben.
„Todesfälle in Pflegeheimen in Würzburg, Wolfsburg und vielen anderen Städten haben in den letzten Tagen sehr eindrucksvoll gezeigt, wie ungemein wichtig es ist, gerade in solchen Einrichtungen Infektionsketten schnell zu unterbrechen“, sagt Ordnungsdezernent Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabs im EN-Kreis. Gleichzeitig ist seine Behörde zuversichtlich, dass niemand positiv getestet wird.
Vorsichtsmaßnahmen schon früh wegen Norovirus ergriffen
Das liegt zum einen daran, dass wegen des ebenfalls aufgetretenen Norovirus laut Kreis schon früh besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden. Außerdem seien alle engen Kontaktpersonen wie in Witten früh in Quarantäne geschickt und bereits negativ getestet worden. Dass sich der Kreis nun trotzdem für die Massentests entschieden hat, liegt auch an den frei gewordenen Testkapazitäten. Außerdem will man den Ablauf einer solchen Aktion trainieren.
Das DRK schult das Heimpersonal, wie es die Abstriche bei sich selbst und den Bewohnern nimmt. Jeder Mitarbeiter wird getestet, ob aus der Pflege, Verwaltung, Haustechnik, den Cafés oder Waschküchen. Nach dem Abstrich im Rachen übergeben die Mitarbeiter die Röhrchen mit den Teststäbchen einem DRK-Mitarbeiter in Schutzkleidung. Die Röhrchen werden in Kühlboxen zwischengelagert. Ist eine Box voll, fährt eine weitere Einsatzkraft sie sofort zur Analyse ins Labor. Fast 400 Bewohner und ebenso viele Mitarbeiter werden untersucht – der größte Massentest bisher im EN-Kreis.
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