Witten. Krankenhäuser stocken wegen Corona ihre Intensivbetten auf, schaffen zusätzliche Beatmungsgeräte an. Wie haben die Wittener Kliniken reagiert?
In ganz NRW bereiten sich die Krankenhäuser auf die erwartete Welle an schwer kranken Covid-19-Patienten vor. Mehr als 6100 Intensivbetten stehen dafür zur Verfügung, 90 im EN-Kreis. Vielerorts werden die Kapazitäten ausgeweitet, zusätzliche Beatmungsgeräte angeschafft. Was tut sich in den Kliniken in Witten?
Um Corona-Patienten getrennt von anderen Patienten unterbringen zu können, kann das EvK auf seine Infektionsstation mit insgesamt 24 Betten zurückgreifen. Zusätzlich hat das Krankenhaus weitere 18 Isolierplätze auf einer anderen Station geschaffen, die dafür geräumt wurde. Welche das ist, teilt die Geschäftsführung nicht mit. Eine Ausweitung der Zahl der Isolierbetten sei aber „kurzfristig möglich“. Das Marien-Hospital verweist für die Isolierung von Covid-19-Fällen auf die derzeit leer stehenden 170 der insgesamt 362 Betten.
59 Betten auf der Intensivstation des Marien-Hospitals in Witten für potenzielle Corona-Fälle
Corona-Patienten mit schwerem Verlauf müssen oft intensivmedizinisch betreut werden. Das Marien-Hospital verfügt dazu über 59 Betten auf seiner Intensivstation. An diesen könnten „alle intensivmedizinischen Interventionen und Therapien durchgeführt werden“, heißt es seitens der Geschäftsführung. Von den 59 Plätzen seien aktuell 24 für Erwachsene und 35 für Kinder vorgehalten.
Um zusätzliche Kapazitäten für Corona-Patienten zu schaffen, „könnten täglich Plätze für Kinder in Plätze für Erwachsene umgewandelt und abgetrennt werden“. Wie viele der Betten aber aktuell belegt sind, teilt die Klinik nicht mit, auch nicht, wie viele Beatmungsgeräte derzeit besetzt sind.
Zwei von sechs Beatmungsgeräten sind im Ev. Krankenhaus belegt
Das EvK verfügt auf seiner Intensivstation im Regelbetrieb über zwölf Betten. Das Krankenhaus will diese Zahl im Zuge der Corona-Krise vorerst nicht ausweiten. Für die zwölf Betten stehen sechs Beatmungsgeräte bereit. Zwei von ihnen seien derzeit von Nicht-Corona-Patienten belegt, so Verwaltungsdirektorin Ingeborg Drossel. Die Kapazitäten zu erhöhen sei hier kurzfristig schwer möglich, weil für die entsprechende Versorgung qualifiziertes Fachpersonal erforderlich sei.
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Seit März sind Krankenhäuser zudem deutschlandweit dazu aufgerufen, nicht notwendige Operationen zu verschieben, um so Platz für Corona-Patienten zu schaffen. In welchem Umfang das in Witten passiert, war nicht in Erfahrung zu bringen. „Wir sind zur Akut-Notfallversorgung verpflichtet“, teilt das EvK mit. „Deshalb gibt es während der Corona-Pandemie weiterhin viele andere Krankheitsbilder, die eine akute operative, interventionelle oder konservative Behandlung benötigen.“
"Corona-Pandemie ist eine große Belastung für unsere Mitarbeiter"
Man sehe sich in der Verantwortung, das komplette Spektrum der Akutversorgung weiterhin zu gewährleisten. „Aus diesem Grund ist die Corona-Pandemie eine enorm große Belastung und Herausforderung für alle unsere Mitarbeiter“, so Drossel.Gleichzeitig würden Überstunden abgebaut, wenn es in den einzelnen Bereichen möglich sei.
Ins Marien-Hospital kommen derzeit wie berichtet rund 50 Prozent weniger Patienten als als vor der Pandemie. Mitarbeiter sind deshalb angehalten, Überstunden abzubauen, auch Kurzarbeit ist im Gespräch. Bisher laufe der Krankenhausbetrieb aber ansonsten normal weiter. „Wir bewerten die Sachlage täglich neu und entscheiden wie sonst auch nach medizinischer Notwendigkeit, welche Operationen durchgeführt werden müssen“, so Geschäftsführer Theo Freitag. Wer an Corona erkrankt sei, benötige nicht automatisch dringender ein Krankenhausbett als ein Patient, bei dem eine geplante Operation durchgeführt werden muss.
>>>Info:
Derzeit werden drei bestätigte Coronafälle im Ev. Krankenhaus behandelt, teilt Verwaltungsdirektorin Ingeborg Drossel mit. Diese würden sich auf der Isolierstation befinden. Keiner dieser Patienten müsste jedoch intensivmedizinisch betreut werden.
Im Marien-Hospital hingegen liegt ein Covid-19 Patient auf der Intensivstation.
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