Witten. Ein Wittener, der seine Lebensgefährtin bewusstlos geschlagen haben soll, muss in die Psychiatrie. Das Opfer leidet noch heute unter den Folgen.

Im Prozess gegen einen 42-jährigen Mann aus Witten, der seine Lebensgefährtin mehrfach geschlagen und bedroht haben soll, hörte das Landgericht Bochum am Montag (30.3.) das Opfer. Sie habe Faustschläge und Schläge mit einer Stange abbekommen und erlitt schwere Kopfverletzungen. „Ich war nach drei Schlägen bewusstlos“, berichtete die 50-Jährige.

Die Tat hatte sich am 8. Juli 2018 ereignet. Im Krankenhaus wurden später ein doppelter Kieferbruch und eine Nasenbeinfraktur diagnostiziert. Noch heute leide sie unter Gefühlsstörungen im Gesicht, so die Frau. Außerdem mussten ihr sämtliche Schneidezähne entfernt werden.

Angeklagter Wittener: Frau habe sich selbst verletzt

Der Angeklagte gab dagegen an, die Frau habe sich selbst mit einer Wodkaflasche auf den Kopf geschlagen und sei mit dem Gesicht auf den Boden gefallen. Zwischen den beiden gab es offenbar ständig Streit. Zwischen Juni und September 2018 soll der Mann insgesamt drei Mal auf seine Lebensgefährtin losgegangen sein. „Ich habe ihr nichts getan“, verteidigt sich jedoch der Angeklagte. Seine Freundin habe ihm eine Falle gestellt und wolle sich rächen.

Der Mann soll auch auf Nachbarn losgegangen sein

Die Staatsanwaltschaft geht von Straftaten im Zustand verminderter Schuldfähigkeit aus. Der Angeklagte leidet unter einer Psychose. Er soll auch auf Nachbarn seiner Freundin losgegangen sei, als sich diese ihm in den Weg stellten. Die Anklagen lauten auf gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung. Die Richter wiesen den Mann in eine geschlossene psychiatrische Klinik ein.

Ein 62-jähriger Rechtsmediziner stellte dar, dass die Verletzungen so erklärbar seien, wie die Frau sie schilderte. Die Schläge seien potentiell lebensbedrohlich gewesen. Im September 2018 soll der Mann laut Anklage der Frau gedroht haben, sie umzubringen. Der Prozess wird fortgesetzt.