Witten. Der EN-Landrat hat sich nicht mit Corona infiziert. In einem Gespräch mit der WAZ Witten spricht er von seinen ganz persönlichen Erfahrungen.

Da dürfte jemandem ein Stein vom Herzen gefallen sein. Landrat Olaf Schade hat sich nicht mit dem Coronavirus infiziert. Das entsprechende Testergebnis liege jetzt vor, teilte der EN-Kreis mit.

Der Sozialdemokrat aus Hattingen hatte am Donnerstag (12.3.) in einer zweistündigen Sitzung Kontakt zu einer Person gehabt, die später positiv auf das Virus getestet worden war. Damit galt Schade als „begründeter Verdachtsfall“ und musste in 14-tägige Quarantäne.

Er habe sich nicht einmal persönlich um sich große Sorgen gemacht, sagt Schade. „Aber ich bin ja nicht allein auf der Welt.“ So hatte er Angst, dass er im Falle eines positiven Tests auch seine Frau und vielleicht noch andere angesteckt haben könnte, etwa den Krisenstab, der täglich im Kreishaus tagt. „Ich bin erleichtert, dass das Ergebnis negativ war“, sagt der Landrat, der derzeit zuhause im Homeoffice arbeitet, „Mails empfängt, telefoniert“. Bis Freitag (27.3.) muss er noch daheim bleiben.

51-jähriger Hattinger war selbst erkältet

Der 51-Jährige war auch selbst erkältet – „Halzkratzen, Schnupfen, was man so hat zu dieser Zeit“. Am vergangenen Wochenende habe er dann erfahren, dass er Kontakt zu einer infizierten Person hatte, am Montag (16.3.) sei er dann getestet worden. „Heute Morgen kam das Ergebnis“, sagt Schade am Mittwoch (18.3.) in einem Telefongespräch mit der Wittener Lokalredaktion. Er betont, dass er „wie jeder andere auch“ behandelt worden sei. Das mobile Testteam hatte ihn wegen des Abstrichs zuhause aufgesucht.

Dass es vereinzelt Kritik gibt, weil Tests vielleicht ein Weilchen dauern, weil man vielleicht nicht sofort einen Ansprechpartner findet – der Landrat wirbt angesichts der „großen Herausforderungen“ um Verständnis. Gefragt, ob das Gesundheitsamt personell richtig aufgestellt sei, sagt er: „Für so eine Situation ist man immer zu schwach.“ Allein könne seine Behörde – so leistungsfähig der öffentliche Dienst auch sei – eine solche Krise gar nicht stimmen. Um so wichtiger sei es, dass die Städte helfen und jetzt ebenfalls Bürgertelefone schalten.

Landrat Olaf Schade dankt allen Helfern für ihre „unglaubliche Arbeit“

https://www.waz.de/staedte/witten/coronavirus-en-landrat-muss-in-haeusliche-quarantaene-id228706547.htmlDer Landrat zollt allen Menschen „großen Dank und Respekt“, die helfen und in dieser Krise beruflich besonders gefordert sind, allen voran den Mitarbeitern im Gesundheitsamt, in den Krisenstäben, auf den mobilen Testfahrzeugen, in den Krankenhäusern oder Arztpraxen. „Sie machen unter diesen schwierigen Verhältnissen eine unglaubliche Arbeit“.

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