Witten. Ostermann ist dicht, die Stadtgalerie und fast alle Restaurants. Ab Donnerstag (19.3.) verbietet die Stadt Witten fast alle Freizeitaktivitäten.

Mit einer Allgemeinen Verfügung schränkt die Stadt Witten das öffentliche Leben noch stärker ein. Die Stadtverwaltung folgt den Vorgaben des Landes, geht teilweise noch darüber hinaus. Und: Wer sich nicht an die Verbote hält, riskiert eine Strafe von bis zu 5000 Euro. Ab Donnerstag (19.3.) und bis zum 20. April gelten - Stand Mittwochmittag (18.3.) - diese Anordnungen:

Party nein, Wochenmarkt ja

Alle öffentlichen und privaten Veranstaltungen sind unabhängig von der erwarteten Personenzahl verboten. Nicht gestattet sind ebenso Versammlungen unter freiem Himmel sowie Demonstrationen und Gottesdienste. Ausgenommen sind Wochenmärkte, Trauungen und Trauerfeiern.

Kneipe, Kino, Streichelzoo zu

Schließen müssen alle Kneipen und Cafés, Wettbüros, Saalbau und Werkstadt, das Burg-Kino, das Märkische Museum. Alle Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und draußen) sind zu. Alle Angebote in Volkshochschulen, Bibliotheken und Musikschulen fallen aus. Fitness-Studios, Schwimmbäder und Saunen sind dicht. Ausnahme: Einrichtungen, die der medizinischen Rehabilitation dienen, wie Physiotherapien, dürfen öffnen.

Verbotsschilder an Spielplätzen

Wittens Spiel- und Bolzplätze werden im Laufe des Mittwochs abgesperrt. Laut Stadt-Sprecher Jörg Schäfer werden die Areale allerdings nicht wie in anderen Städten mit Flatterband abgesperrt. Vielmehr hängen dort Verbotsschilder.

Tourismus

Die Stadt verbietet das Verreisen in Reisebussen. Touristen dürfen auch nicht in Witten übernachten - etwa in den Hotels.

Sport und Vereinsleben

Auf privaten sowie öffentlichen Sportanlagen darf nicht länger trainiert werden. Das Vereinsleben generell (Chöre, Skat etc.) soll zum Erliegen kommen.

Restaurants

Nur unter hohen Auflagen können Restaurants ihren Betrieb aufrechterhalten. Gaststätten müssen spätestens 15 Uhr schließen, die Besucher registriert werden. Deswegen füllt jeder Gast eine Karte mit seinen Daten aus. Zwischen den Tischen muss ein Abstand von zwei Metern gegeben sein. Vor allem Cafés und kleinere Restaurants können diese Auflagen nicht umsetzen, sie schließen darum "freiwillig" - wie etwa das Café Möpschen oder das Café del Sol.

Stadtgalerie und Möbelhaus Ostermann schließen

Auch für Möbelhäuser und Einkaufszentren gelten hohe Auflagen. Das Möbelhaus Ostermann hat seit heute (18.3.) geschlossen. Das Management der Stadtgalerie geht ab Donnerstag von einer Schließung aus.

Schließen müssen nach Auflage des Landes alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen. Das heißt: Öffnen dürfen nur Supermärkte, Banken, Apotheken und Tankstellen. Weiterhin Getränkemärkte, Drogerien, Sanitätshäuser, Optiker, Hörgeräteakustiker, Postfilialen, Tierbedarf-Läden, Bau- und Gartenmärkte, Auto-Werkstätten, Reinigungen und der Online-Handel.

Der Wittener Bauhaus-Markt zum Beispiel bleiben unter Auflagen vorerst offen. An den Eingangstüren gibt es Zugangsbeschränkungen, damit sich nicht zu viele Kunden auf einmal im Markt befinden.

Wittener Lebensmittelmärkte öffnen sonntags vorerst nicht

Lebensmittelhändler, Lieferdienste, Apotheken, sowie Geschäften des Großhandels können künftig auch an Sonntagen von 13 bis 18 Uhr öffnen. Eine Umfrage (Stand Mittwochmittag) ergab, dass bislang kein Supermarkt in Witten seine Öffnungszeiten erweitern möchte. Interessant ist, wie diese Auflage in Zeiten der Hamsterkäufe umgesetzt werden soll: Warteschlangen (etwa an den Kassen) sollen vermieden werden.

Weitere Infos: waz.de/witten