Witten. Auch die Uni Witten fährt ihren Betrieb wegen Corona herunter. Mitarbeiter gehen ins Homeoffice. Ambulanz und Zahnklinik behandeln nur Akutfälle.

Wegen der Corona-Krise verschiebt auch die Universität Witten den Semesterstart auf den 20. April. Sämtliche Veranstaltungen und Termine werden abgesagt. Mitarbeiter gehen nach und nach ins Homeoffice. Die Universitätsambulanz und die Zahnklinik sagen vorerst viele Behandlungstermine ab.

"Wir verschieben derzeit nicht-dringliche Termine, um Ressourcen für die Versorgung von Patienten mit anderen akuten Beschwerden zu schaffen", sagt Ambulanzleiter Professor Dr. Tobias Esch. So sollen niedergelassene Ärzte und die Krankenhäuser entlastet werden. Auch sollen so die teils chronisch kranken Patienten geschützt und nicht durch einen Aufenthalt in der Ambulanz zusätzlich gefährdet werden, sagt Esch. Auch die Gesundheitskurse der integrativen Ambulanz sind für die nächsten drei Wochen abgesagt, da sie in der Gruppe stattfinden.

Ambulanz und Zahnklinik in Witten versorgen weiterhin akute Fälle

Aber: Wer ein akutes medizinisches Leiden hat, kann weiterhin in die Ambulanz kommen. Handelt es sich aber um grippeähnliche Symptome, Husten oder Fieber soll am besten vorab telefonisch mit den Mitarbeitern geklärt werden, ob es sinnvoll ist, in die Ambulanz zu kommen - oder ob man sich besser direkt ans Gesundheitsamt wendet.

Die Zahnklinik der Universität geht ähnlich vor: "Wir haben den Betrieb auf die notwendigen Behandlungen heruntergefahren", sagt Klinikleiter Prof. Dr. Stefan Zimmer. So werden etwa Schmerzpatienten weiterhin behandelt. Auch Patienten mit großen angefangenen Zahnersatz-Arbeiten würde man nicht im Stich lassen, so der Mediziner. Aufschiebbare Behandlungen wie Zahnreinigungen wurden hingegen abgesagt.

100 statt 300 Patientenkontakte am Tag

Von den sonst 300 Patientenkontakten am Tag bleiben so im Schnitt 100 übrig. Patienten müssen bei der Anmeldung zudem einen speziellen Fragebogen ausfüllen, um herauszufinden, ob sich die Person möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert hat. Auch die Ambulanz verteilt diese Bögen.

Derweil fährt auch die Uni selbst ihren Betrieb herunter. "Wir haben als Universität, aber auch als Arbeitgeberin und Veranstalterin eine Verantwortung, mit aller Kraft daran mitzuwirken, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen", sagt Universitätspräsident Martin Butzlaff.

Auch Mitarbeiter der Uni gehen ins Homeoffice

Der Start des Semesters wurde daher für die 2600 Studierenden um zwei Wochen nach hinten auf den 20. April verschoben. Alle Lehrveranstaltungen sind bis dahin abgesagt, auch alle anderen Termine an oder von der Uni. Auch die rund 600 Mitarbeiter gehen nach und nach ins Homeoffice. "Wer von zuhause arbeiten kann, der sollte das auch in Abstimmung mit seinem Vorgesetzten tun", sagt Uni-Sprecherin Julika Franke.

Gleichzeitig bereitet man sich an der Alfred-Herrhausen-Straße darauf vor, vieles in naher Zukunft virtuell zu ermöglichen - sowohl für den Lehrbetrieb als auch für die Mitarbeiter. So soll etwa die Möglichkeit virtueller 'Klassenräume' verstärkt genutzt werden. Prüfungen ohne körperliche Anwesenheit seien dann der zweite Schritt, diese würden aber jetzt schon mitgedacht. Das gilt auch für die Zeit über den 20. April hinaus. "Das gebietet die Vorsicht, wir müssen vorbereitet sein", sagt Franke.

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