Witten. Die Suche nach Anita S. geht weiter. Am Donnerstag durchkämmte die Polizei das Wittener Stauseeufer nahe der Wohnung des Tatverdächtigen.

Seit dem 7. Dezember vergangenen Jahres wird die 35-jährige Anita S. aus Bochum-Wattenscheid vermisst. Nachdem die Polizei bereits im Dezember das Gebiet rund um den Kemnader See und das Gewässer selbst abgesucht hatte, folgte nun eine zweite größere Suchaktion in Witten.

Rund 40 Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei nahmen sich am Donnerstag (12.3.) den ökologischen Lehr- und Musterpark am Kemnader See in Witten-Herbede vor. Das schwer zugängliche Gebiet wurde ausgewählt, weil ganz in der Nähe der immer noch tatverdächtige Freund der Vermissten wohnt. Außerdem wollen Zeugen die Frau kurz nach ihrem Verschwinden auf einem Weg zu der Grünfläche gesehen haben.

Mit Leichenspürhunden suchte die Polizei die vermisste Anita S. aus Bochum auf dem Gebiet rund um den Freizeittreff Herbede in Witten.
Mit Leichenspürhunden suchte die Polizei die vermisste Anita S. aus Bochum auf dem Gebiet rund um den Freizeittreff Herbede in Witten. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Mit vier Leichenspürhunden durchkämmten die Polizisten das dicht bewachsene Gelände. Allerdings blieb die Suche auch diesmal erfolglos. „Wir dachten zwischenzeitlich, die Einsatzkräfte hätten etwas gefunden“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte. Aber die Spürhunde hätten keine Regung gezeigt. Nach zweieinhalb Stunden brachen die Beamten die Suche nach der vermissten Frau ab.

Große Suchaktion auf dem Kemnader See schon im Dezember

Anita S. soll sich zuletzt am Samstag, 7. Dezember, bei ihrer Familie gemeldet haben. Gegen 17.30 Uhr telefonierte sie noch mit ihrer Mutter. Danach verliert sich ihre Spur.

Auch die erste Suchaktion am 20. Dezember blieb erfolglos. 50 Polizisten aus NRW und Schleswig-Holstein hatten mit Leichenspürhunden, Booten und einer Drohne kurz vor Weihnachten am Kemnader See nach der kaufmännischen Angestellten gesucht. „Wir haben uns damals vor allem auf den See selbst konzentriert“, so Schütte. Die Spürhunde hatten damals von Schlauchbooten aus nach der 35-jährigen Anita S. gesucht. Auch eine Reiterstaffel war im Einsatz.

Die Polizei ist bei der Suche nach der 35-Jährigen Anita S. weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Die Polizei ist bei der Suche nach der 35-Jährigen Anita S. weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. © Polizei Bochum

Am 3. Februar wurde der 33-jährige Freund der Vermissten wegen des Verdachts auf Totschlag verhaftet. Der Lebensgefährte saß mehrere Tage in Untersuchungshaft, kam aber auf Antrag seines Verteidigers wieder frei. Er hatte in den Vernehmungen mehrfach beteuert, nichts mit dem Verschwinden seiner Freundin zu tun zu haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Bochum Beschwerde gegen die Entlassung aus der U-Haft eingelegt.

Polizei ist auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen

Wie es jetzt weitergeht, ist noch ungewiss. „Wir haben derzeit keine heiße Spur“, sagt der Polizeisprecher. Die Mordkommission sei weiterhin im Einsatz. Eine neue Suchaktion ist erst mal nicht geplant.

Anita S. ist 1,60 Meter groß und rund 60 Kilogramm schwer. Sie hat lange, bis zum Gesäß reichende rotblonde Haare und ein Tattoo (große Blume) am rechten Oberarm. Sie war mit einem schwarzen Parka, einer karierten Bluse, einer dunklen Jeans sowie Sneakern bekleidet und hatte eine kleine schwarze Sporttasche der Marke „Nike“ dabei.

Das Bochumer Kommissariat für Vermisstenfälle (KK 12) bittet unter den Rufnummern 0234/909 4120 sowie -4441 (Kriminalwache) um Hinweise.

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