Witten. Eine junge Frau aus Witten hat sich offenbar beim Skiurlaub mit dem Coronavirus angesteckt. Die Infektion wurde nach ihrer Rückkehr festgestellt.
Inzwischen gibt es zwei bestätigte Coronafälle im EN-Kreis. Nach einer 61-jährigen Hattingerin wurde nun auch der erste Wittener Fall bekannt. Es handelt sich um eine 25-Jährige, die im Skiurlaub im Österreich war.
Nach Angaben des EN-Kreises wurde das Virus bei der jungen Frau festgestellt, nachdem sie aus den Winterferien in den Alpen zu ihren Eltern, die in einem anderen Teil von NRW leben, zurückgekehrt war. Dort hält sie sich auch noch auf. In Witten sei sie nach ihrem Urlaub noch nicht wieder gewesen, so die Kreisverwaltung. Die Rückkehr in den Ennepe-Ruhr-Kreis erfolge erst nach ihrer Genesung. Wie es der Frau derzeit geht, dazu machte die Behörde bislang keine Angaben. Die 61-jährige erkrankte Hattingerin liegt im Essener Uni-Klinikum.
Zahl der Corona-Verdachtsfälle im EN-Kreis auf 22 gestiegen
Die Zahl der begründeten Verdachtsfälle im EN-Kreis ist mittlerweile von 22 auf 26 gestiegen. Testergebnisse zu diesen Fällen liegen der Kreisverwaltung nach wie vor nicht vor. Zwei begründete Verdachtsfälle auf den Coronavirus aus Witten sind inzwischen aber entkräftet. Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke teilte mit, dass die Skifahrer nach ihrer Rückkehr aus Südtirol unter einer klassischen Grippe leiden.
Die zwei Wittener gehörten zu einer sechsköpfigen Reisegruppe, die sich nach ihrer Rückkehr im Herdecker Krankenhaus testen ließen. Ob einer von ihnen die Schülerin der Kämpenschule ist, die nach einer Skifreizeit Symptome zeigte, ist unklar.
Grippe- und Corona-Symptome sind schwer voneinander zu unterscheiden
Im Zuge der Nachrichten über das Coronavirus werde schon mal vergessen, dass auch die altbekannte Grippesaison noch laufe, meint Alexandra Schürmann, Sprecherin des Herdecker Krankenhauses. Angesichts ähnlicher oder gleicher Symptome seien Verdachtsfälle zunächst fast nicht zu unterscheiden. Heikel – wie im aktuellen Fall mit den sechs Reisenden – werde es, wenn die vom Robert-Koch-Institut vorgegebenen Kriterien wie ein Aufenthalt in einem Risikogebiet wie Südtirol erfüllt werden.
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Derweil greift die Sorge um eine mögliche Corona-Erkrankung weiter ins Alltagsleben der Wittener ein. Viele Veranstaltungen werden abgesagt – auch solche, die erst in einigen Monaten stattfinden. Das Marien-Hospital schränkt ab sofort seine Besuchszeiten ein.
Wittener Marien-Hospital schränkt Besuchszeiten ein
Die neuen Besuchsregeln treten ab sofort in Kraft, heißt es in einem Schreiben der St.-Elisabeth-Gruppe von Mittwoch (11.3.). Demnach werden die Besuchszeiten auf die Zeit zwischen 16 und 18 Uhr beschränkt. Zudem ist täglich pro Patient nur noch ein Besucher zugelassen. Besucher, die an Atemwegserkrankungen erkrankt sind, werden gebeten, von Patientenbesuchen abzusehen. „Die aktuelle Situation erfordert, dass wir als Klinikträger angemessen reagieren, um unsere Patienten zu schützen“, so Geschäftsführer Theo Freitag.
Das Evangelische. Krankenhaus an der Pferdebachstraße hält bislang an den üblichen Besuchszeiten fest. Nur einige Veranstaltungen in den Feierabendhäusern seien abgesagt, so Jens-Martin Gorny, Sprecher der Diakonie Ruhr.
Freizeitzentrum Kemnade sagt Frühlingsmarkt in Haus Herbede ab
Viele Veranstaltungen stehen derzeit zur Diskussion. Mehrere Stockumer Vereine haben sich darauf geeinigt, das „Maifest“ am 9. Mai abzusagen. „Wir rechnen mit immer mehr Infizierten. Dann kommt doch keiner“, sagt Walter Sander von der SPD Stockum.
Das Freizeitzentrum Kemnade hat außerdem den „Frühlingsmarkt“ in Haus Herbede am 28. und 29. März sowie die Wort-Schatz-Lesung am 22. März abgesagt. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber unsere Verantwortung für alle Teilnehmer und Gäste lässt keine andere Möglichkeit zu“, sagt Claudia Spoo vom Freizeitzentrum Kemnade.
Verschoben wird das Finale des Music Award „Sound - Jugendkultur klingt bunt“. Es soll, so der Lions Club Rebecca Hanf, erst im Herbst stattfinden. Das Music-Event hätte am Samstag, 21. März, im Jugendzentrum „Famous“ unter Beteiligung verschiedenster Bands und ihrer Fans stattfinden sollen.
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