Witten. Bethaus-Gäste staunen: Schmied Rainer Simmat und Helfer haben auf 150 Metern ein Stück Trasse der historischen Muttentalbahn freigelegt.

Das Muttental ist um eine Attraktion reicher. Unterhalb des Bethauses an der Muttentalstraße ist jetzt ein Stück Originaltrasse der historischen Muttentalbahn zu sehen. Vor Ort zeigt ein Foto von 1910 den früheren Streckenverlauf der historischen Bahn, die, einst von Pferden gezogen, die abgebaute Kohle aus dem Muttental transportierte.

Bethaus-Schmied Rainer Simmat hat mit Mitarbeitern und Freunden das rund 150 Meter lange Trassenstück oberhalb des Baches Mutte freigeschnitten. „Das war alles zugewuchert, eine richtige Müllhalde, außerdem stand dort auch Bärenklau.“

Blick auf die jetzt freigelegte Trasse (Mi.) der historischen Muttentalbahn unterhalb des Bethauses in Witten.
Blick auf die jetzt freigelegte Trasse (Mi.) der historischen Muttentalbahn unterhalb des Bethauses in Witten. © Simmat

Ein Blick in die Geschichte: Hauptinitiatoren für den Bau der historischen Muttentalbahn waren 1829 der Besitzer des Rittersitzes Haus Steinhausen, Ludwig von Elverfeldt (1794-1873), und der Wittener Industrielle Carl Ludwig Berger (1794-1871). Berger errichtete 1854 in Witten zusammen mit zwei Niederländern die Firma Etablissement Berger & Co., aus der später das Wittener Gussstahl-Werk hervorging.

Berger verfügte über einen umfangreichen Bergwerksbesitz, „zu dem auch mehrere Stollenzechen in Witten, Bommern und im heutigen Bochum-Dahlhausen gehörten“, so Gerhard Koetter, Experte für die Wittener Bergbaugeschichte und Buchautor. Ludwig von Elverfeldt sei an Bergbau-Unternehmungen beteiligt gewesen.

Im Dezember 1829 war die Bahn vom Muttental bis zur Elberfelderstraße fertiggestellt und schon in Betrieb. Am Ende der Bahnstecke wurde in Bommerholz ein Lagerplatz für Kohle errichtet. Dort wurde die mit der Muttentalbahn herbeigeschaffte Kohle zum Weitertransport auf Pferdefuhrwerke verladen.

Bethaus-Schmied Rainer Simmat freut sich, dass das freigelegte Trassenstück auf so viel Interesse bei seinen Gästen stößt. Simmat will dieses jetzt noch mit Loren bestücken. Ab Sonntag (1. März) startet das Bethaus in die „Sommersaison“ und ist dann immer von dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Simmat: „Unser Biergarten ist auch geöffnet.“ An diesem Wochenende können sich Bethaus-Gäste am Samstag und Sonntag (29.2./1.3.) auf Sauerkraut mit Kassler und Klößen freuen. Die Portion gibt’s für acht Euro. Zum Nachtisch kann, wer will, noch Bananensplit genießen (vier Euro).