Witten. Der Bau des Parkhauses auf dem Gelände der Uni Witten/Herdecke soll noch 2020 beginnen. Eins ist klar: Parken an der Hochschule kostet dann Geld.

Der Investor, der das Parkhaus an der Uni bauen will, hat das dazu notwendige städtische Grundstück neben dem ZBZ (Zahnmedizinisch-Biowissenschaftliches Zentrum) noch nicht gekauft. Man sei beim Vertragsabschluss aber „auf der Zielgeraden“, so Stadtbaurat Stefan Rommelfanger zu unserer Redaktion. Der Verkehrsausschuss hat jetzt grünes Licht für das sogenannte Parkraum-Bewirtschaftungskonzept der Stadt für den Universitäts-Campus gegeben.

Eine solche Bewirtschaftung hat der Investor zur Bedingung für einen Vertragsabschluss gemacht. Was unter anderem bedeutet: Die Stadt wird nach der Eröffnung des Parkhauses an der Alfred-Herrhausen-Straße Parkgebühren kassieren. Im Ausschuss betonte Rommelfanger, dass der Bau des Parkhauses die Bedingung für die Erweiterung der Universität sei. Denn der Neubau wird auf dem bisherigen großen Parkplatz zwischen dem Unihauptgebäude und dem Gebäude FEZ entstehen. Die 167 Parkplätze werden dann wegfallen. Die Hochschule möchte im Laufe des Frühjahrs beziehungsweise Frühsommers mit ihrem Erweiterungsbau, eine spektakuläre Holzkonstruktion, beginnen.

Das Parkhaus der Uni Witten soll genügend Kundschaft haben

Der Investor, der das kostenpflichtige Parkhaus mit rund 600 Stellplätzen errichten wird, wird dieses nicht selbst bewirtschaften. „Ein Betreiber ist gefunden“, so Stadtbaurat Rommelfanger. Hauptmieter mit 280 Stellplätzen wird die Universität sein. Welche Gebühren im Neubau fällig werden, sei noch nicht klar, sagte Rommelfanger auf Nachfrage von Mitgliedern des Verkehrsausschusses.

Fest steht: Es soll dafür gesorgt werden, dass das Parkhaus genügend Kundschaft hat. Studenten, Hochschul-Mitarbeiter und Besucher der Universität, die nach Eröffnung des Parkhauses ihre Autos an der Alfred-Herrhausen-Straße abstellen möchten, werden dann pro Stunde mit drei Euro zur Kasse gebeten. Hierfür muss die Stadt noch ihre Parkgebührenordnung ändern. Entlang der Straße werden vier Parkautomaten aufgestellt. Kosten samt Beschilderung: rund 50.000 Euro.

Stadt Witten rechnet damit, dass mit dem Neubau 2020 begonnen werden kann

So soll der Erweiterungsbau der Universität Witten/Herdecke aus Holz auf dem bisherigen Parkplatz einmal von vorne aussehen. Ganz links im Bild das bisherige Hochschulhauptgebäude an der Alfred-Herrhausen-Straße 50.
So soll der Erweiterungsbau der Universität Witten/Herdecke aus Holz auf dem bisherigen Parkplatz einmal von vorne aussehen. Ganz links im Bild das bisherige Hochschulhauptgebäude an der Alfred-Herrhausen-Straße 50. © Quelle: Björn Rolle

Außerdem werden die Parkzeiten entlang der Alfred-Herrhausen-Straße beschränkt, erklärte Henning Fort vom Planungsamt, der im Ausschuss das Parkraum-Bewirtschaftungskonzept vorstellte. So seien tagsüber Parkzeiten von maximal zwei Stunden, abends von vier Stunden angedacht. All dies, so betonte der Planer im Ausschuss, werde aber erst greifen, wenn das Parkhaus eröffnet ist. Mit einem Baubeginn rechne die Stadt noch im zweiten Halbjahr 2020. Das Parkhaus auf dem Uni-Campus soll dann laut städtischen Planungen voraussichtlich im ersten oder zweiten Quartal 2021 in Betrieb gehen.

Durch das Parkraum-Bewirtschaftungskonzept soll dann auch verhindert werden, dass Studierende, Hochschulmitarbeiter und Uni-Besucher ihre Autos im angrenzenden Gewerbegebiet Wullener Feld abstellen – also etwa in der Frankensteiner und der Gleiwitzer Straße sowie am Mewer Ring. In diesen Straßen soll eine Parkzeitbegrenzung von zwei Stunden eingeführt werden, um Stellplätze für Besucher und Kunden der dortigen Firmen zu sichern. Autofahrer sollen dann Parkscheiben auslegen.