Witten. Anwohner im Wittener Bruch ärgern sich, dass ihre Straße eine Übungsstrecke für Motorradfahrer ist. Die WBG hat nach einer Alternative gesucht.

Die Motorradübungen und -prüfungen im Wittener Bruch haben jetzt den Verkehrsausschuss beschäftigt. Anwohner der Straße in Annen waren zur Sitzung gekommen, um dort ihren Unmut zu äußern. Der Ausschussvorsitzende Martin Kuhn erteilte ihnen während der laufenden Sitzung aber nicht das Wort.

Im Wittener Bruch gilt eigentlich Tempo 30, im unteren Bereich der Straße können 50 km/h gefahren werden, seit dort Motorradübungen und -prüfungen stattfinden dürfen. Der Fahrlehrerverband Westfalen hatte die Ausnahmegenehmigung bei der Stadt beantragt. Der Grund: Ein Privatgelände der Thelen-Gruppe in der Siemensstraße, wo das Fahrtraining vorher stattfand, steht nicht mehr zur Verfügung.

Die 16 Wittener Fahrschulen haben keinen anderen Platz fürs Training und die Prüfungen

Dortige Anwohner sind von den Motorradfahrern nicht begeistert. Nur gibt es – laut Stadt – für die 16 Wittener Fahrschulen keine andere geeignete Fläche für die Motorradführerschein-Prüfungen der Klassen A. Die Wittener Bürger Gemeinschaft (WBG) hatte sich Gedanken über eine Alternative gemacht. In einem dem Verkehrsausschuss vorliegenden Antrag wies die WBG auf eine freie Fläche an der Dortmunder Straße hin.

Wenn man von dieser aus in Richtung Betriebsamt abbiegt, liegt links neben einem großen Schotterparkplatz eine Freifläche von der der hintere Teil – circa 110 Meter mal 20 Meter – für die Prüfung und Ausbildung von Motorradfahrern abgetrennt werden könne, so der WBG-Vorschlag. „Dort, wo früher einmal der Zirkusplatz war“, erklärt Siegmut Brömmelsiek, WBG-Vorsitzender und Fahrlehrer. Eine Fläche, die derzeit auch von Betriebsamtsmitarbeitern als Parkplatz genutzt werde.

WBG: „Wir legen die Sache nicht zu den Akten“

Stadtbaurat Stefan Rommelfanger wies darauf hin, dass es sich um städtischen Grund handele, mit dem die Stadt andere Pläne habe. Auf der Fläche sollten unter anderem Parkplätze auch für Rathaus-Mitarbeiter entstehen. Hans-Peter Müller, als sachkundiger Bürger für die WBG im Verkehrsausschuss, zog daraufhin den Antrag der Fraktion zurück. Der frühere Leiter des Verkehrskommissariats beim Polizeipräsidium Bochum erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Wir legen die Sache aber nicht zu den Akten.“ Gemeinsam mit Anwohnern der Straße im Wittener Bruch und den Wittener Fahrschulen wolle man eine einvernehmliche Lösung finden. „Vielleicht gibt es ja doch noch eine andere mögliche Fläche, die zum Beispiel eine Wittener Firma für bestimmte Zeiten für Motorradübungen und -prüfungen zur Verfügung stellen kann.“

Worauf der WBG-Vorsitzende Brömmelsiek noch hinweist: „Im unteren Teil des Wittener Bruchs, wo die Fahrprüfungen jetzt stattfinden, sind auch für die dortigen Anwohner und Gewerbetreibenden rund 50 Parkplätze weggefallen. Das ist für die Betroffenen sehr ärgerlich.“

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