Witten. Heiraten am Valentinstag - romantisch oder kitschig? Die Wittener Brautpaare bevorzugen jedenfalls ein anderes Datum für ihre Trauung im Februar.
Witten ist als Hochzeitsstadt in diesem Jahr am Valentinstag besonders gefragt. Sechs Paare geben sich am Tag der Liebe das Ja-Wort. Es gibt aber einen Tag im trüben Februar, der noch beliebter ist.
„Für einen Februar haben wir am Valentinstag diesmal verhältnismäßig viele Trauungen“, sagt Standesamtsleiter Volker Banhold. Das liege daran, dass der 14. in dieser Woche auf einen Freitag fällt. Eigentlich sei der zweite Monate des Jahres alles andere als ein typischer Heiratsmonat. „An den anderen Freitagen im Februar haben wir deutlich weniger Trauungen, nur eine oder höchsten drei“, sagt der Trau-Experte. Zum Vergleich: In der wärmeren Jahreszeit zwischen Mai und September tauschen sogar rund zehn Paare freitags in Witten die Ringe.
Der 20.2.2020 fällt auf einen Donnerstag
Allerdings gibt es in diesem Jahr noch ein anderes Datum im Februar, an dem viele Verliebte zum Heiraten nach Witten kommen. Das ist zwar nur ein Donnerstag, aber der hat’s in sich. Es ist der 20.2.2020. Dann gibt’s neun Eheschließungen. Zwei Tage später, am 22.2.2020, sind es noch fünf.
„Die runden Daten sind natürlich immer besonders begehrt“, sagt Volker Banhold. „Manchmal fällt uns das Datum erst gar nicht auf, bis wir uns wundern, warum an diesem Tag so viele Menschen heiraten wollen.“
Witten-Herbede und Hohenstein sind die beliebtesten Hochzeitslocations
Zu den gefragtesten Trau-Adressen in Witten gehören neben dem Standesamt in Haus Witten als sogenannte Ambiente-Orte das alte Rittergut Haus Herbede und Schloss Steinhausen. „Hier finden überdurchschnittlich viele Hochzeiten statt“, sagt Bahnhold.
Hinzu kommen Haus Hohenstein und Unter-Tage-Hochzeiten auf Zeche Nachtigall. Letztere seien aber nicht für jeden etwas, so Banhold. Auch die Schwalbe ist beliebt. Allerdings ist eine Hochzeit an Bord im Winter nicht möglich. „Heiraten kann man dort erst wieder im April“, sagt der Standesamtsleiter.
2019 gab es in Witten so viele Hochzeiten wie noch nie
Im vergangenen Jahr gab es in Witten so viele Hochzeiten wie noch nie. „Ich kann mich nicht zurückerinnern, dass wir jemals so viele Trauungen hatten wie 2019“, sagt Banhold. „Mit insgesamt 850 Eheschließungen lagen wir erheblich über dem Schnitt.“ Seit 2014 (670 Trauungen) seien die Zahlen insgesamt deutlich gestiegen. „Einen massiven Anstieg erlebten wir schon 2018. Da haben sich bereits etwa 800 Brautpaare das Ja-Wort gegeben.“ Woran das liegt? Volker Banhold vermutet, dass das Wochenendangebot ein Grund sei. Freitags und samstags vergibt das Standesamt Termine bis 17 Uhr.
Als besonderen Erfolg verbucht das Standamt die Einführung der Online-Anmeldung im November 2018. „Die Möglichkeit, seinen Wunschtermin vorher online zu reservieren, kommt sehr gut an“, sagt Banhold. 90 Prozent der Termine würden inzwischen im Netz vergeben. Schon ein Jahr im Voraus können Brautpaare ihren Termin online verbindlich buchen. Ein halbes Jahr vor der Hochzeit erfolgt dann die gesetzliche Anmeldung im Standesamt in Witten.
Für diesen Freitag muss sich keiner mehr anmelden. Hauptsache, die Ringe werden nicht vergessen….