Witten/Herdecke. Mehr Betten, mehr Personal. Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke macht sich fit die Behandlung von Wittener Psychiatrie-Patienten.
Mitte November kam die Nachricht aus dem NRW-Gesundheitsministerium: Am Evangelischen Krankenhaus Witten soll keine neue Psychiatrie gebaut werden und das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke stattdessen die Pflichtversorgung für die gesamte Stadt Witten übernehmen. Jetzt steht fest: Um auf die vom Ministerium geforderte Bettenzahl von 110 zu kommen, wird die Klinik laut Geschäftsführer Christian Klodwig zwischen drei und fünf Millionen Euro investieren müssen.
Verfügten die Herdecker bislang über 54 Betten in der Erwachsenenpsychiatrie und weiteren 16 in der Abteilung Psychosomatik, wurden bis Ende vergangenen Jahres bereits zwölf zusätzliche Patientenbetten in der Klinik geschaffen, so Dr. Volker Henschel, kommissarischer Leiter der Abteilung Erwachsenpsychiatrie. Die jetzt noch erforderlichen 28 Patientenbetten sollen durch umfangreiche Umbauten im Krankenhaus entstehen.
Im Oktober soll es die geforderten 110 Patientenbetten geben
„Die grobe Kostenschätzung der Architekten sieht für die zusätzlichen 28 vollstationären Betten ein Kostenvolumen von zirka drei bis fünf Millionen Euro vor, da wir im Rahmen der Übernahmen der Pflichtversorgung für die Stadt Witten auch zusätzliche psychiatrische Intensivbetten herzustellen haben“, sagt Klodwig. Ziel sei es, die insgesamt erforderlichen 110 Betten bis Oktober zu schaffen.
An der Wittener Pferdebachstraße unterhält die Psychiatrie des Herdecker Krankenhauses noch eine Tagesklinik. Die dortigen Plätze sollen von derzeit 21 auf 35 aufgestockt werden. Dafür ist ein Anbau an die bisherige Tagesklinik geplant, so Dr. Volker Henschel. Die Kosten für das neue Gebäude werden vom Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke mit etwa drei Millionen Euro veranschlagt.
Gemeinschaftskrankenhaus wird auch rund 40 neue Mitarbeiter einstellen müssen
Mediziner Hentschel geht davon aus, dass man in Herdecke noch in diesem Jahr mit der Pflichtversorgung der Wittener Patienten beginnen kann. Über den genauen Starttermin werde man sich mit dem Kreis, der Bezirksregierung Arnsberg und dem St.-Elisabeth-Krankenhaus in Hattingen-Niederwenigern verständigen, das bisher für den größten Teil der stationären Aufnahme von psychisch erkrankten Wittenern zuständig ist.
Das Herdecker Gemeinschaftskrankenhaus hat laut Henschel bislang nur etwa zehn Prozent der Wittener Psychiatrie-Patienten versorgt. „Das sind Menschen, die in Stockum und in Teilen von Annen leben.“
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Der neue Versorgungsauftrag des Gemeinschaftskrankenhauses wird auch rund 40 Neueinstellungen – unter anderem von Ärzten, Pflegekräften und Sozialarbeitern – notwendig machen.