Witten. Die Lage in der Stahlbranche bleibt ernst. Bei den Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten gibt’s immer noch Kurzarbeit, und nicht nur dort.
Zum Jahresanfang bleibt die Auftragslage in der Stahlbranche und beim Maschinenbau mau. Das bekommen gerade jene Wittener Unternehmen zu spüren, die besonders von der schwächelnden Automobilindustrie abhängig sind, allen voran die Deutschen Edelstahlwerke (DEW). Dort gibt’s weiter Kurzarbeit. Insgesamt sind in Witten acht Betriebe mit bis zu 1700 Beschäftigten betroffen.
„Derzeit ist keine Besserung der Auftragslage zu verzeichnen“, sagt DEW-Sprecherin Marion Göbels. An den Standorten Witten und Hattingen werde daher für mehr als ein Drittel der Belegschaft auch in diesem Monat Kurzarbeit gefahren, in der Regel an drei Tagen in der Woche.
IG Metall: „Es gibt eine Zukunft für DEW, aber die Situation bleibt schwierig“
Zur Erinnerung: Aufgrund von tiefroten Zahlen der Konzernmutter Schmolz & Bickenbach drohte DEW im Vorjahr in eine gefährliche Schieflage zu geraten. Erst eine Kapitalerhöhung von knapp 300 Millionen Euro zum Ausgleich von Verlusten verschaffte dem Gesamtkonzern wieder etwas Luft. „Es gibt momentan eine Zukunft für DEW. Die Situation bleibt aber ausgesprochen schwierig“, sagt Holger Lorek von der IG Metall. Alle Abnehmerbranchen seien von der Schwäche der Automobilindustrie betroffen.
Zu angekündigten möglichen „Kostensenkungsmaßnahmen“ konnte die DEW-Sprecherin noch nichts sagen. Es lägen noch keine konkreten Ergebnisse vor. Für Mitte Februar rechnet die IG Metall mit der Vorstellung von ersten Projekten aus dem Zukunftskonzept „DEW 2020 plus“.
DEW hat seit September Kurzarbeit für rund 1400 Beschäftigte angezeigt, das ist ein Großteil der Wittener Belegschaft. Das muss aber nicht heißen, dass tatsächlich alle weniger arbeiten. Unternehmen melden vorsichtshalber das maximale Volumen an.