Witten/Kamen. In Kamen ist bei Sturm ein hohes Baugerüst auf einen Rewe-Parkplatz gekracht. Spezialkräfte aus Witten konnten einen weiteren Einsturz verhindern.

In Witten sind Spezialkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) ansässig, die einsturzgefährdete Gebäude sichern können. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (15.1.) hatten die Wittener Freiwilligen einen Einsatz in Kamen-Methler. Dort war ein sechsgeschossiges Baugerüst auf die Terrasse einer Bäckerei und den Kundenparkplatz eines Rewe-Markts gestürzt.

Der Bauingenieur und Ortsbeauftragte Holger Hohage war einer der Ehrenamtlichen, die in Kamen im Einsatz waren. Zunächst hatte um 18 Uhr am Dienstagabend eine starke Windböe offenbar ein Baugerüst, das sechsgeschossig an einem Geschäftsgebäude aufgebaut war, zum Einsturz gebracht. Glücklicherweise gab es keine Verletzten – obwohl in dem Einkaufsmarkt reger Betrieb herrschte. Ein Unterstand für Einkaufswagen sowie Sitzmöbel und die Fassade der Bäckerei wurden dabei stark beschädigt.

Auch Einsatz nach Gasexplosion in Dortmund

Es drohte auch ein zweites Baugerüst herabzustürzen. Die Feuerwehr Kamen forderte den Baufachberater des Technischen Hilfswerks, Holger Hohage, an. Dieser stellte „eine eingeschränkte Standsicherheit“ für jenes zweite Baugerüst sowie einige Bauausführungsmängel fest. Angefordert wurde darum das Wittener Bergungsteam, das für NRW Sondermaterial für Gerüstbau vorhält.

Wegen des starken Windes konnte die Feuerwehr ihre Drehleiter nicht ausfahren. Von Balkonen aus konnten Feuerwehrleute und THWler das Gerüst mit Dübeln und Haken sichern, sowie große Planen entfernen – und das Gerüst hielt.

Der Ortsverband Witten hält eine Materialreserve für den THW-Landesverband vor, die etwa zehn Mal im Jahr, so Holger Hohage zum Einsatz komme. Ein spektakuläres Beispiel: 2017 war an der Teutonenstraße in Dortmund ein Mietshaus nach einer Gasexplosion so stark beschädigt, dass es einzustürzen drohte. Die Wittener THWler bauten dem Haus eine „Corsage“. Dabei wird es mit Stahlseilen umspannt, die das Gebäude zusammendrücken, um kurzfristig eine Standsicherheit zu gewährleisten.