Witten. Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger werden künftig gemeinsam in der Pflegeschule Witten ausgebildet. Das soll den Beruf aufwerten.

Das Fachseminar für Altenpflege trägt künftig den Namen „Pflegeschule Witten“ der Diakonie Ruhr gGmbH. Damit wird der Umstellung auf die neue „generalistische“ Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann Rechnung getragen. Sie startet 2020.

Die neue Pflegeausbildung, die der Bundestag im Pflegeberufereformgesetz beschlossen hat, fasst die bisherigen Ausbildungsgänge in der Alten-, Kranken- und der Kinderkrankenpflege zu einer Ausbildung zusammen. Künftige Absolventen mit dem Berufsabschluss Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann können gleichwertig in allen Versorgungsbereichen eingesetzt werden. „An unserer Schule startet der erste Kurs am 1. April mit der neuen Ausbildung. Für alle, die sich bereits in der Ausbildung befinden, ändert sich nichts. Sie beenden ihre Ausbildung wie geplant nach dem bisherigen Modell“, so Schulleiterin Marion Hohmann.

Schulleiterin: Anforderungen an die Pflege haben sich verändert

Marion Hohmann, Diplom-Pflegewissenschaftlerin und Altenpflegerin, leitet die künftige Pflegeschule Witten.  
Marion Hohmann, Diplom-Pflegewissenschaftlerin und Altenpflegerin, leitet die künftige Pflegeschule Witten.   © Diakonie Ruhr | Peter Lutz

Die neue Ausbildung werde eingeführt, weil die Anforderungen an die Pflege sich verändert haben. „Eine Ausbildung in nur einem Versorgungsbereich ist nicht mehr zeitgemäß“, so Hohmann. Pflegefachfrauen und -männer können in Zukunft flexibel in allen Versorgungsbereichen eingesetzt werden. Das Berufsbild werde dadurch aufgewertet – Pflegefachkräfte tragen Verantwortung im Rahmen der vorbehaltenen Aufgaben und dürfen mehr eigenständig entscheiden. Außerdem sei die neue Ausbildung EU-weit anerkannt. „Das alles macht den Pflegeberuf attraktiver und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.“

Auch für die Diakonie Ruhr biete die neue Ausbildung Vorteile. Marion Hohmann: „In der generalistischen Ausbildung sind Pflichteinsätze in mehreren Einrichtungen und unterschiedlichen Versorgungsbereichen vorgeschrieben. Daher werden deutlich mehr Auszubildende als bisher Praxiseinsätze in unseren Einrichtungen absolvieren.“ Gleichzeitig werde der Stellenwert der Praxisanleitung gestärkt.