Witten. Auffahrunfall auf der A 43 mit Verletzten, ein Auto brennt in Bommern aus, die City ist vermüllt – die Bilanz der Silvesternacht 2020 in Witten.

Die Silvesternacht hat die Wittener Feuerwehr auf Trab gehalten. Zwischen 0 und 6 Uhr gab es durchgehend Einsätze, so Feuerwehrchef Mario Rosenkranz. Am dramatischsten war dabei ein Unfall auf der A 43 zwischen den Anschlussstellen Herbede und Sprockhövel. Wegen dichten Nebels waren gegen 3 Uhr vier Fahrzeuge aufeinander aufgefahren.

„Über hunderte von Metern“, so eine Autofahrerin, konnte man man auf der A 43 nichts mehr sehen. „Dichte Suppe auf langer Strecke. Die Leute sind einfach stehen geblieben, das Dümmste was man auf einer Autobahn machen kann“, beschreibt sie die Situation. Laut Feuerwehr fuhren die Autofahrer vom Kemnader Stausee aus den Berg hinauf in Richtung Sprockhövel geradewegs in eine Nebelwand hinein. Selbst für die Beamten der Berufsfeuerwehr sowie die beteiligten Löscheinheiten Herbede und Hölzer sei die Lage schwer überschaubar gewesen.

„Dichte Suppe auf langer Strecke“

Zunächst hatte ein Anrufer mehrere Verletzte und eine eingeklemmte Person gemeldet. Dies war aber nicht der Fall. Mehrere Personen mussten mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht werden, berichtet Rosenkranz. Die Autobahn wurde ab 3 Uhr erst komplett gesperrt. Danach wurde eine Spur freigegeben, um 6 Uhr war der Einsatz beendet. Schwierig sei wegen der schlechten Sicht das Bergen der Trümmerteile und der Fahrzeuge gewesen. Als „Warnung“ war ein Feuerwehrfahrzeug kurz hinter der Auffahrt Witten-Herbede platziert worden, damit Autofahrer vor der Nebelwand rechtzeitig abbremsten.

Auto brannte in Witten-Bommern vollständig aus

Außerdem musste die Feuerwehr mit dem Start der Silvesterknallerei mehrere Brände löschen. An der Straße Im Brenschen in Bommern, direkt neben der Brenschenschule, ist ein Auto völlig ausgebrannt. An Neujahr fotografieren mehrere Passanten das Wrack, das voller Löschschaum ist und neben dem noch allerhand Böller liegen. Auch mehrere Altpapiercontainer hätten gebrannt, so Feuerwehrchef Rosenkranz, vermutlich, weil Feuerwerkskörper hineingeworfen wurden. Zwei größere Einsätze waren gemeldet worden – beide erwiesen sich als Fehlalarm. Starke Rauchentwicklung infolge der Knallerei hatte Anwohner verunsichert.

Polizei: Ein „eher ruhiges Silvester“

Polizeisprecher Jens Artschwager bescheinigt Witten „ein eher ruhiges“ Silvester. Die Behörde habe über Silvester insgesamt 137 Einsätze für die Städte Bochum, Herne und Witten zu verzeichnen. Die Beamten schrieben Anzeigen wegen 28 Körperverletzungsdelikten, vier Taschendiebstählen und zwei Rauben. In vier Fällen kam es zum Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Insgesamt fünf Personen wurden über die Nacht vorübergehend dem Polizeigewahrsam zugeführt. In sieben Fällen erwischte die Polizei Autofahrer, die alkoholisiert am Steuer saßen; einer hatte überdies Drogen konsumiert. Polizisten und Rettungskräfte kamen über den Jahreswechsel nicht zu schaden. Einen auffälligen Einsatz in Witten habe es nicht gegeben.

Knallerreste in der Wittener Innenstadt

Ob die Silvesternacht tatsächlich ruhiger verlief als vorherige – was zum Beispiel die Menge der Knallerei angeht, lasse sich schwer einschätzen, so Artschwager. Wer am Neujahrsmorgen durch Witten fuhr, konnte die Folgen des Feuerwerks überall sehen. Die Innenstadt – etwa rund um den Berliner Platz – war von Knallerresten und weiterem Müll übersät.