Witten. Anwohnerparkplätze sind traumhaft günstig, auch in Witten. Nun gibt es neue Vorschläge aus dem Bundesverkehrsministerium. Wie reagiert die Stadt?

Anwohnerparken könnte teurer werden, wenn es nach dem Bundesverkehrsminister geht. Um umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern, braucht es Platz in den City-Straßen. Die aber sind wie in der Wittener Innenstadt meist ständig zugeparkt, nicht zuletzt weil das Anwohnerparken so günstig ist.

Der Anwohner-Parkausweis kostet in Witten momentan 20 Euro fürs halbe und 30 Euro für ein ganzes Jahr. Größere Abweichungen davon lässt die Gebührenordnung für den Straßenverkehr momentan in Deutschland nicht zu. Ungleich teurer sind die schwach belegten Parkhäuser, wo Dauerparker in Witten 40 bis 60 Euro im Monat zahlen. Dafür hat man dort eine Stellplatzgarantie, anders als in den Anwohnerparkzonen auf der Straße.

Stadt Witten bezieht das Anwohnerparken in neues Mobilitätskonzept ein

Mit seinem Vorschlag, den Kommunen mehr Handlungsspielräume zu lassen, rennt der Verkehrsminister beim Städtetag offene Türen ein. Dort könnte man sich eine Preisspanne von 20 bis 200 Euro pro Jahr für die Bewohnerparkausweise vorstellen, wie die Rheinische Post berichtet. Gefragt, was er von den Ministerplänen hält, will sich Planungsamtsleiter Sebastian Paulsberg noch nicht spontan dazu äußern. Er verweist aber auf das Mobilitäts- und Parkraumkonzept, das die Stadt im nächsten Jahr ausschreiben will.

Davon erhofft er sich konkrete Handlungsempfehlungen, wie sich das Parken in der City nicht zuletzt zugunsten der zu schwach belegten Parkhäuser verbessern lässt. Paulsberg spricht von einem „Gesamtpaket“, das man prüfen werde. „Dann gucken wir natürlich auch, ob es neue Rahmenbedingungen gibt, die reinpassen.“

In den Wittener Parkhäusern zahlen Dauerparker viel mehr

Der Städteplaner erinnert daran, dass das Büro „Planersocietät“ bei seiner Untersuchung der Parksituation in Witten eine mögliche Neuordnung des Anwohnerparkens vorgeschlagen hat. Dabei könnte es etwa um die Abgrenzung der einzelnen Zonen gehen. Schon jetzt dürfe man nicht die ganze Zone hundertprozentig für Anwohner reservieren, betont Paulsberg.

Er weist gleichzeitig darauf hin, dass es in den Parkhäusern ein „ganz anderes Preisniveau“ gebe. Zumindest gilt das fürs Tages- bzw. Monatsticket. Was heißen könnte: Selbst wenn Anwohner in ihrer Zone irgendwann mehr zahlen müssten als jetzt – von der Monatspacht in einem Parkhaus wären sie vermutlich immer noch weit entfernt. Was die nur zu 40 Prozent ausgelasteten Parkhäuser nicht voller machen würde.